Montag, 28. September 2015

Einsatz von LibreOffice

In einem früheren Post hatte ich vorgeschlagen, daß Sie von Microsoft Office zu LibreOffice wechseln. Mit diesem Wechsel sind Sie nicht allein, viele haben das schon gemacht, etliche Millionen haben das schon gemacht. Und ich will Ihnen ein paar Beispiele dafür nennen. Die Beispiele beziehen sich aber nicht auf Einzelpersonen sondern auf größere Institutionen.

Ich fange mal mit der Stadt München an.

München

In München wurde innerhalb der Stadtverwaltung der PC-Einsatz umgestellt, und zwar von von Microsoft Windows auf Linux. Dies war ein großes Projekt, da ca. 15.000 PCs betroffen waren und, was nicht verwundert, es war ein beachtlicher Kampf, der auch noch nicht entschieden ist, da wird immer noch heiß diskutiert. In solch großen Projekten spielen viele und große Interessen mit hinein. Hier finden Sie eine Darstellung dieses Projekts: LiMux.

Im Rahmen dieser Umstellung wurde auch der Wechsel von Microsoft Office auf LibreOffice vollzogen. Mit Stand Dezember 2013 sind ca. 15.000 PCs umgestellt worden auf Linux und vermutlich auch eine entsprechend große Zahl auf LibreOffice. Das geht also. Hier finden Sie weitere Informationen zum Stand in München: LiMux - Die IT-Evolution.

OpenOffice: in diesen Darstellungen finden Sie das Wort OpenOffice und (noch) nicht das Wort LibreOffice. Dies sind zwei sehr ähnliche Programme, die gemeinsame Wurzeln haben. Ursprünglich gab es nur das Programm OpenOffice, und das wird in München verwendet. Im September 2010 trennten sich jedoch die Wege1) und aus OpenOffice entstand als neuer Zweig LibreOffice, und auch in München wird man auf LibreOffice umsteigen. Ich verwende beide Worte nebenrinander, meine aber (fast) immer LibreOffice.

München ist sicherlich ein großes Projekt, aber auch andere Städte sind auf diesem Weg.

Schwäbisch Hall

Die Stadt Schwäbisch Hall hat schon vor München begonnen, ihre PCs und Server auf offene Systeme umzustellen. Stück für Stück wurden einzelne Programme durch Produkte aus dem Open Source-Umfeld ersetzt. So wurde der Vertrag mit Microsoft zum Einsatz von Microsoft Office gekündigt und diese Anwendung durch OpenOffice ersetzt.


Aber schauen wir doch mal über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Südtirol

In Südtirol wurden alle öffentlichen Verwaltungsstellen umgestellt auf LibreOffice, das waren wohl über 7.000PCs. Ein Zitat:
[5.7.2013] Die Autonome Provinz Bozen Südtirol hat den Wechsel aller Verwaltungsstellen von MS Office auf die Open-Source-basierte Anwendung LibreOffice beschlossen.

Quelle: http://www.kommune21.de/meldung_16442_Verwaltung+wechselt+zu+Open+Source.html

Italien

Nein, nicht die komplette Staatsverwaltung, nur das Militär wird auf LibreOffice wechseln. Und dies betrifft dann 150.000 PCs, das ist ein sehr großes Projekt.

Frankreich

Auch die französische Regierung hat erklärt, daß in der Verwaltung bevorzugt Open Source einzusetzen sei. Dabei wird ausdrücklich auf LibreOffice verwiesen.

allgemein

Eine gute Übersicht über den Einsatz von u.a. LibreOffice bietet die Wikipedia: Open-Source-Software in öffentlichen Einrichtungen. Aus diesem Artikel möchte ich folgenden Satz zitieren:
Laut einer Umfrage der Universität Maastricht von 2005 arbeiteten 49 % aller öffentlichen Verwaltungen in Europa mit freier Software. Allerdings meist in kleinerem Umfang und teilweise, ohne sich darüber im Klaren zu sein.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source-Software_in_%C3%B6ffentlichen_Einrichtungen

Great Britain

Die britische Regierung hat nicht den Einsatz von LibreOffice empfohlen, aber sie hat Empfehlungen für ein Format ausgesprochen, in dem die Daten einer Office-Anwendung gespeichert bzw. übermittelt werden sollen: Britische Regierung veröffentlicht ODF-Richtlinien. Dies ist genau das Format, das LibreOffice zur Speicherung der Daten verwendet. Die britische Regierung schreibt also kein Programm vor, dafür aber ein Datenformat. Somit ist der Wettbewerb unter den Herstellern entsprechender Software eröffnet. Und man ist aus der Abhängigkeit von einem Hersteller herausgekommen.

Das waren nur ein paar Beispiele. Sie sehen, Sie sind nicht allein, wenn Sie zu LibreOffice wechseln.

Anmerkungen:
1) Entschuldigung, das will ich hier nicht weiter ausführen, das würde mich zu weit von meinem Thema weg führen. Falls Sie sich dafür interessieren, dann schauen Sie doch bitte in diesen Beitrag auf Wikipedia.

Dienstag, 15. September 2015

die Einladung zum Glühweinabend


Ich darf mal ein Beispiel für den Einsatz von LibreOffice geben, die Geschichte spielte sich vor einigen Jahren ab. Ein Bekannter erhielt eine Mail mit einem Anhang; der Anhang war eine Datei, die mit Microsoft Word erstellt worden war. Der Absender war bekannt, das war also unproblematisch, der Anhang lies sich aber nicht öffnen. Mein Bekannter hatte Windows XP und Micrsoft Word installiert, die Version habe ich vergessen. Der Anhang ließ sich deshalb mit der installierten Version von Microsoft Word nicht öffnen, da er in einer neueren Version von Microsoft Word erstellt worden war. Mein Bekannter hatte somit Pech, er konnte die Einladung nicht lesen.

Das hat er mir dann erzählt. Er konnte sich schon denken, was im Anhang der Mail steht, aber genau wissen, will man es ja doch. Ich hatte damals angeboten, wenn diese Mail nichts privates enthält solle er mir die Mail zusenden (Weiterleitung); ich wollte dann mal probieren, ob ich das öffnen kann. Auf meinem PC läuft Ubuntu (also Linux, welche Überraschung) und LibreOffice. Also habe ich nach meinen Mails gesehen und sie war da. Ich sehe mir diese Mail an, gehe auf den Anhang und klicke auf Mit >>LibreOffice Writer<< öffnen. Et voila: das Programm LibreOffice startet und öffnet diesen Text; es war die Einladung zum Glühweinabend, no problem.

Über das Programm LibreOffice kann man eine PDF-Datei erzeugen1), und dieses Format kann eigentlich jeder lesen. Also habe ich diesen Text im PDF-Format exportieren lassen, inkl. der Bilder und Gestaltung. Diese PDF-Datei habe ich dann zurückgesandt an meinen Bekannten.

Problem gelöst.

Falls Sie auch mal solche Probleme haben, LibreOffice kann sehr viele verschiedene Formate lesen und schreiben: hier ist eine Liste der von LibreOffice unterstützten Formate. In dieser Aufstellung finden Sie insbesondere die Formate für verschiedene Versionen von Microsoft Word und Excel.

Ein Hinweis: ist LibreOffice perfekt? Gestatten Sie mir eine Gegenfrage: ist Microsoft Office perfekt?

Beide Produkte sind Software und die ist nicht perfekt, der Wechsel von einem Programm zu einem anderen Programm ist häufig mit Arbeit verbunden. LibreOffice weist selbst auf mögliche Probleme hin:
Was kann LibreOffice nicht?
Auch wenn LibreOffice Import- und Exportfilter für viele andere Dateiformate, u. a. für Microsoft Office Dokumente, besitzt, so erhebt es nicht den Anspruch, als Editor für diese Dateiformate zu dienen. Mit den Filtern werden recht gute Ergebnisse beim Import und Export von Dokumenten erzielt, die Dokumente bedürfen aber in der Regel einer Nachbearbeitung in LibreOffice (beim Import) bzw. in dem jeweiligen zum Dateiformat gehörenden Programm (beim Export), um ein vergleichbares Aussehen zu erzielen.

Quelle: https://de.libreoffice.org/discover/faq/libreoffice-questions/#kann
Das klingt, als ob man besser bei Microsoft Word bleibt. Aber bei Microsoft-Produkten gibt es alle paar Jahre eine neue Version und Sie müssen dann Ihre Dateien in das neue Format umwandeln; dabei gibt es auch Probleme, je nachdem wie komplex Ihre Seiten gestaltet sind. Und dies, obwohl die Entwickler bei Microsoft in die Spezifikation des Formats schauen können; diese Möglichkeit haben Entwickler der Fremdprogramme nicht. Ich kenne da Horror-Stories, weniger von verloren gegangenen Texten als von völlig verrutschten Formatierungen, die anschliessend komplett neu gemacht werden mussten, obwohl man innerhalb von Microsoft Word geblieben ist. In diesem Sinne: LibreOffice kann diese Dateien lesen, aber es kann nicht hexen (und Microsoft Word kann dies auch nicht).
Ein Vorschlag: Sie installieren LibreOffice auf Ihrem Rechner, das dauert auch nicht länger als die Installation der nächsten Version von Microsoft Word. Dann öffnen Sie ein paar Ihrer Texte2) mit LibreOffice und schauen sich an, wie das aussieht. Sollte es nix taugen, dann werfen Sie LiberOffice wieder runter von Ihrem PC und die Sache ist erledigt. Aber das will ich nicht hoffen.

Es ist eine gute Geschäfts-Idee, alle paar Jahre eine neue Version herauszubringen, die tolle neue Sachen kann, und diese neuen Sachen muß man natürlich auf Platte speichern. Also bekommt diese neue Version auch ein neues Dateiformat, und zwar ein komplett neues Format. Das alte Programm kann dieses neue Format nicht mehr verarbeiten, das geht wirklich nicht. Und irgendjemand kauft sich diese neue Version, wegen der neuen Features. Und versendet seine Text dann natürlich per Mail im neuen Format. Und der Empfänger kann die Datei nicht öffnen und muß sich überlegen, wann er auf die neue Version des Programms umsteigt, d.h. die neue Programmversion kauft. Somit sind wir wieder beim Anfang dieser Geschichte.

Das kann Ihnen in dieser Form mit LibreOffice nicht passieren. Erstens ist das Programm kostenlos; sollten Sie wirklich mal eine neue Version benötigen (oder haben wollen), dann holen Sie sich diese Version einfach vom entsprechenden Server und installieren Sie diese, kostenlos (schrieb ich ja bereits). Und zweitens steht hinter LibreOffice keine Firma, die etwas Gutes für Ihre Aktionäre tun muß. Hinter dem Dateiformat, das in LibreOffice verwendet wird, steht eine Organisation mit dem Namen The Document Foundation, und diese Organisation ist nicht einem Profit verpflichtet. Veränderungen an diesem Format wird es sicherlich geben, denn auch hier verändert sich die Welt und neue Anforderungen müssen abgebildet werden. Somit wird es sicherlich auch neue Versionen von LibreOffice geben, aber dies alles ist nicht getrieben von Aktionären.


Anmerkungen:
1) diese Möglichkeit ist standardmässig in LibreOffice enthalten.
2) oder Ihre Kalkulationsblätter oder Ihre Präsentationen.

Donnerstag, 3. September 2015

LibreOffice


Sie verwenden Microsoft Office? Also Word, Excel, PowerPoint, .....?

Darf ich Ihnen eine Alternative empfehlen? Ja? Gerne, schauen Sie sich doch einfach mal diese Seite an bzw. auf dieser Seite um: LibreOffice.

Und da ein Bild mehr sagt als tausend Worte hier sind viele Bilder zu den einzelnen Teilen dieses Programms: Bildschirmfotos.

LibreOffice enthält folgende Komponenten (die entsprechenden Teile von Microsoft Office habe ich dazugeschrieben):
LibreOffice Microsoft Office
Writer Word
Calc Excel
Impress PowerPoint
Draw
Base Access
Math
Diagramme

Wo mir die entsprechenden Teile aus dem Microsoft-Angebot nicht bekannt waren, habe ich die Stelle freigelassen. Sie können mir ja eine Mail schicken mit dem Namen des entsprechenden Teils au Microsoft Office; ich prüfe das und trage es nach.

Stöbern Sie doch einfach mal auf dieser Seite: Was ist LibreOffice.

In der Wikipedia finden Sie einen Artikel zu LibreOffice, der auch viele Informationen zur Geschichte von LibreOffice enthält.

Oh, fast vergessen: LibreOffice können Sie legal und kostenlos erhalten, und zwar hier: Download.

Läuft das auf Ihrem PC? Hier gibt es eine Liste der Anforderungen an einen PC. Sofern Ihr PC nicht älter als 10 Jahre alt ist sollte das Programm laufen. Eigentlich, aber bekanntlich ist der Teufel ein Eichhörnchen (und versteckt sich gerne in Details). Versuchen Sie es doch einfach mal.
LibreOffice in der Version 5 läuft unter Windows 10, wählen Sie einfach die 64Bit-Version aus. Die Internet-Seite mit der Liste der unterstützten Versionen von Windows enthält noch nicht Windows 10, aber diese Seite wird in ein paar Tagen aktualisiert werden1).

Wer auf seinem PC Linux als Betriebssystem verwendet hat es mal wieder einfacher, da sehr viele Linux-Distributionen bereits LibreOffice installieren, ohne zusätzliche Installation, sozusagen ungefragt. Und unter Linux werden dann auch Aktualisierungen von LibreOffice automatisch mitverteilt.

Sie wollen LibreOffice mit sich herumtragen und dann dieses Programm an einem fremden Rechner verwenden, ohne es installieren zu müssen2)? Hier gibt es eine portable Version von LibreOffice. Diese Version können Sie auf einem USB-Speicherstick installieren. Diesen Stick können Sie dann an einem fremden Rechner anstecken3) und danach das Programm von diesem USB-Stick aus starten.

Und LibreOffice ist Open Source, d.h. der Programmcode liegt offen vor, es kann jeder hineinschauen und viele Leute tun dies auch; ich habe dies bisher nicht getan, ich vertraue den Leuten soweit. Ich bin nur einfacher Anwender,

Natürlich gibt es Fragen, die gibt es halt manchmal, manchmal auch öfter (siehe Bild im unteren Teil der Seite). Hier gibt es eine Übersicht zu Antworten: Hilfesysteme. Es gibt Handbücher und auch ein Wiki4) mit vielen Einzeldarstellungen. Und es gibt eine Seite im Internet, bei der man Fragen stellen kann und Antworten erhält: Forum. Und wer höflich fragt bekommt auch gerne eine Antwort.
Daneben gibt es noch die Möglichkeit, Fragen per Mail zu stellen, die Antwort erhält man dann auch per Mail. Hier finden Sie eine Übersicht zur Mailingliste und hier eine weitere Einführung. Sofern Sie sich mit einer Frage oder einem Beitrag an einer Mailingliste beteiligen, so beachten Sie bitte diesen Hinweis:
DATENSCHUTZ: Bitte beachten Sie, dass alles, was Sie an unsere Listen schicken, einschließlich Ihrer E-Mail-Adresse sowie aller anderer in der E-Mail enthaltener persönlicher Informationen öffentlich archiviert wird und nicht mehr gelöscht werden kann. Also handeln Sie bitte umsichtig!

Quelle: http://de.libreoffice.org/get-help/mailing-lists/
Bei Fragen kann Ihnen auch die Suchmaschine Ihres Vertrauens weiterhelfen.

Sie sehen, Möglichkeiten bietet dieses Programm viele, auch Unterstützung gibt es in vielfältiger Form. Sie müssen es jetzt nur noch ausprobieren. Trauen Sie sich.


Anmerkungen:
1) vielen Dank für diesen Hinweis
2) Microsoft Office ist ein geschützter Name, alle Rechte gehören der Fa. Microsoft. Hier finden Sie die entsprechenden Erläuterungen: Urheberrechte.
LibreOffice ist ebenfalls ein geschützter Name. Hier finden Sie die entsprechenden Erläuterungen: Lizenzen.
3) das ist ja nicht so empfehlenswert, wenn man an einem fremden Rechner eigenen Software installiert. Das mögen manche PC-Besitzer nicht, kann ich verstehen.
Und das dürfen Sie natürlich nur machen, sofern das Anstecken eines Geräts via USB erlaubt ist; manchmal ist das auch verboten (oder wird technisch verhindert). Dann haben Sie Pech.
4) analog zur Wikipedia, allerdings enthält dieses Wiki nur Beiträge zu LibreOffice