Montag, 25. März 2019

Feinstaub in Wiesbaden


Feinstaub war bereits mehrfach ein Thema dieses Blogs, z.B. im Text Feinstaub in Wiesbaden-Erbenheim, aber auch in anderen Textbeiträgen hier. In den vergangenen Tagen habe ich mich mit meiner "Brotbüchse" an weitere Straßenecken gestellt und diese die dortige Feinstaubbelastung messen lassen, und zwar diesmal in Wiesbaden.

Nachfolgend verwende ich Begriffe wie PM10 und PM2.5, die ich in diesen Texten schon einmal erläutert habe: Feinstaub. Bei Interesse könne Sie die Bedeutung in diesem Text nachlesen.

Messungen

So sah diese Aktion aus:

Feinstaub-Messungen
Hauptbahnhof Wiesbaden 1. Ring/Bahnhofstr. Ringkirche

Und da eine solche "Brotbüchse" natürlich eigentümlich aussieht mit all den Kabeln und blinkenden Lämpchen, hielt ich mich immer in der Nähe auf, denn sonst ruft jemand die Polizei, die dann mit schwerem Gerät anrückt, um die vermeintliche "Bombe" zu entschärfen. Außerdem steckten manche Menschen ihre Nase zu tief in meine "Brotbüchse" rein.


"Brotbüchse"

Bei dieser Brotbüchse handelt es sich um ein Gehäuse aus Plastik mit den Maßen 27x17x7 cm (L x B x H), in der man typischerweise ein Frühstücksbrot mit auf die Arbeit nahm. Jetzt benutze ich es halt für die Sensoren und Computerteile:

Mobile Meßstation
Marke Eigenbau
Bushaltestelle Wilhelmstrasse Ringkirche

Sie sehen darin die Powerbank für die Stromversorgung (weiß mit blauem Kabel), den Sensor für die Messung des Feinstaubs (schwarz bzw. silber mit Plastikschlauch), die Antenne für das GPS (schwarz, endend mit einem Klotz), einen Temperaturfühler (ausserhalb des Kastens) und den Computer (Arduino mit GPS-Shield), der am blauen Kabel hängt, das von der Powerbank kommt. Aber ich will Sie nicht mit solchen technischen Details belästigen, obwohl mir das Spaß machen würde, sondern komme jetzt gleich zu den Ergebnissen meiner Messungen. Alle nachfolgend angegebenen Meßwerte für PM10 und PM2.5 sind in der Einheit µg/m³, auch wenn ich es nicht mehr angebe.


Dernsches Gelände

Mein erstes Beispiel stammt von der Bushaltestelle Dernsches Gelände.


Ich kann Ihnen leider nicht sagen, woher die Spitzen kommen. Ob dies ein einzelner Bus war? Oder hat in diesem Moment nur der Wind gedreht? Auf jeden Fall beliefen sich die Mittelwerte meiner Messung auf 15,1 (PM10) und 3,6 (PM2.5).

Insgesamt sehen die Werte doch recht gut aus, alles unter der Grenze von 40 µg/m³ für die Kategorie PM10.


Ringkirche

Nächste Station war die Ringkirche und an den Bildern in der oberen Reihe sehen Sie, wo ich die "Brotbüchse" deponiert hatte (rechtes Bild). Das habe ich gemessen:


Sie erkennen den unruhigen Verlauf der Kurve, wobei ich Ihnen auch in diesem Fall nicht erklären kann, woher der eine Zacken kommt.

Die Mittelwerte meiner Messung beliefen sich auf 22,6 (PM10) und 11,2 (PM2.5). Auch diese Werte liegen im unverdächtigen Bereich.


Sedanplatz

Als nächste Station habe ich mich zum Sedanplatz begeben. Meine "Brotbüchse" stand auf der grünen Insel in der Verbindung Westendstraße und Wellritzstraße. Das sind die gemessenen Werte:


Die Mittelwerte meiner Messung lauten 17,7 (PM10) und 8,1 (PM2.5). Auch hier war zum Zeitpunkt meiner Messung alles im zulässigen Bereich.



Wilhelmstraße

Nächste Station war die Wilhelmstraße und zwar die Bushaltestelle gegenüber der IHK. Das sind die gemessenen Werte:


Die Spitze um 13:56 Uhr liegt ca. 60% über den Nachbarwerten, aber ich kann Ihnen diese Spitze nicht erklären. Zwar fuhr um ca. 13:54 ein Bus der Linie 16 diese Haltestelle an, aber das ist die einzige Spitze in dieser Messung und es fuhren in der Zeit der Messung etliche Busse vorbei.

Der Mittelwert dieser Messung liegt bei 22,6 (PM10 und 13,4 (PM2.5). Auch diese Werte sind kein Grund zur Beunruhigung.


Bahnhof

Meine nächste Station war der Hauptbahnhof, und zwar innen im Gebäude. Bitte schauen Sie sich das linke Bild in der oberen Reihe an, dann erkennen Sie die Position der "Brotbüchse". Das sind die gemessenen Werte:


Auffallend ist die Spitze um 13:36 Uhr und der unmittelbar darauf folgende Absturz, aber auch diese kann ich Ihnen nicht erklären.

Die Mittelwerte dieser Messung lagen bei 37,8 (PM10) und 15,8 (PM2.5). Die Werte im Bahnhofsgebäude liegen somit ein Stück höher als die bisher präsentierten Meßwerte.


Vor dem Bahnhof

Nächste Station für die Messung war die Strasse vor dem Hauptbahnhof, wobei ich diesmal an 2 Plätzen gemessen habe. Erst habe ich auf der Seite am Gebäude gemessen, danach bin ich auf die andere Seite gewechselt, ohne die Meßstation auszuschalten. Sie erkennen die Position dieser Messung am mittleren Bild der oberen Reihe. Das sind die gemessenen Werte:


Kurz nach 18 Uhr habe ich die Seite gewechselt, was sich auch deutlich in der Kurve zeigt. Gemessen wurden die Werte im Feierabendverkehr an dieser vielbefahrenen Straße, und das zeigen die Meßwerte auch deutlich.

Die mittleren Werte über die gesamte Zeit belaufen sich auf 63,1 (PM10) und 17,0 (PM2.5). Untersucht man die jeweiligen Bereiche einzeln, so ergeben sich folgende Werte:
  • Bereich vor dem Hauptbahnhof: 77,5 (PM10) und 17,5 (PM2.5)
  • Bereich an der Bushaltestelle Bahnhofstraße: 48,1 (PM10) und 16,4 (PM2.5)

In beiden Teilen war die Belastung mit Feinstaub zu dieser Uhrzeit hoch, unabhängig davon, ob man an der linken oder rechten Seite dieser Strasse misst.


U-Bahn-Station in Frankfurt

Vor einigen Tagen war ich in Frankfurt. Auf dem Weg zu meinem Meeting habe ich nicht nur das WLAN im Zug gemessen (siehe WLAN in Wiesbaden-Erbenheim) sondern hatte auch meine "Brotbüchse" dabei, denn das Thema des Meetings war diese "Brotbüchse". Im Frankfurter Hauptbahnhof habe ich mich dann Richtung U-Bahn begeben und dort unten auf die U4 gewartet. Und dann habe ich mal das Meßgerät eingeschaltet:


Dort unten war mein GPS-Empfänger natürlich hilflos, aber der Feinstaub-Sensor hat tolle Werte gemessen: Im Mittel waren dies 103,9 (PM10) und 23,3 (PM2.5). Auch in diesem Fall kann ich Ihnen die Spitzen nicht erklären.

Auf jeden Fall sollten Sie sich nicht allzu lange in einer U-Bahn-Station aufhalten. Wobei, wenn Sie Silvester überlebt haben (siehe Diesel-Verbot an Silvester !?), dann überleben Sie auch die 5 Minuten in der U-Bahn-Station.

Dienstag, 5. März 2019

WLAN in Wiesbaden-Erbenheim


Das Thema WLAN in Wiesbaden ist ja ein Dauerthema dieses Blogs. In dieser Frage geschieht sehr wenig, aber manchmal erlebt man doch Überraschungen. Und so gibt es seit einigen Wochen auf dem kleinen Bahnhof in Erbenheim ein WLAN-Angebot, das der RMV anbietet. Also schau ich mir dieses doch einmal an.


Erbenheim Bahnhof

Über diesen Fahrkartenautomaten wird das WLAN realisiert:


Diese Fahrkartenautomaten sind neu und enthalten im oberen Teil eine Anzeige der nächsten Verbindungen, wobei diese Anzeige in Erbenheim abgeklebt ist, aber da fahren auch nicht so viele Züge. Die bisherigen Automaten haben diesen Aufsatz nicht, daran erkennt man, ob es hier das WLAN-Angebot des RMV gibt.

Keine weiteren Worte, einfach mal dieses WLAN ausprobieren:

WLAN am Bahnhof Erbenheim
Anmeldung erfolgt Seite aufgerufen: geht

Mit diesem WLAN verbinden und loslegen, ganz einfach.

Und so sieht es mit der Geschwindigkeit dieses WLANs aus:


Ich habe mehrere Test gemacht und präsentiere Ihnen hier den mittleren Wert. Sicherlich kann man schnellere WLANs bauen, aber mit diesen Werten bin ich ganz zufrieden.


Kommentar

Der Ortsbeirat in Erbenheim hat WLAN auf öffentlichen Plätzen in Erbenheim gefordert, aber die Stadtpolitik hat außer schönen Worten bisher nichts zuwege gebracht. Und die Stadtverwaltung hat sich in Fragen WLAN in den Stadtteilen bisher auch nicht sonderlich bewegt. Die Stadtpolitik in Wiesbaden tut sich immer noch schwer mit dem Thema WLAN.

Für Erbenheim ist dies immerhin mal ein erster Schritt. Es geht also doch.



Nachtrag

Einige Tage nach diesem Test fuhr ich mit dem Zug nach Frankfurt. Und bei dieser Fahrt war das Thema WLAN kein Problem, sondern eine Selbstverständlichkeit.


Fahrt nach Frankfurt

Gefahren bin ich mit dem Regionalexpress (RE14) und in diesem Zug gab es WLAN:

Hinweise auf WLAN
Aussen am Zug Innen im Zug

Einen solchen Hinweis schafft die Stadtverwaltung nicht einmal am Rathaus in Wiesbaden, obwohl es dort seit über 3 Jahren ein WLAN-Angebot der Stadt Wiesbaden gibt.

Aber zurück zum WLAN im Zug. Ich teste dieses WLAN einmal:

WLAN-Nutzung im Zug
Anmeldung am WLAN Geschwindigkeit des WLANs

Auch in diesem Fall habe ich mehrere Messungen gemacht und präsentiere Ihnen den mittleren Wert.


Fahrt zurück nach Wiesbaden

Später am gleichen Tag bin ich dann von Frankfurt wieder zurück nach Wiesbaden gefahren, diesmal mit der S-Bahn (S1). Und auch hier gab es WLAN:

WLAN-Nutzung in der S1
Anmeldung Meßergebnis

Schön so.

Beide WLANs sind nicht geeignet, daß 100 Personen über ihr Smartphone Filme von Netflix schauen, aber das will ich auch nicht verlangen. Aber für übliche Tätigkeiten wie z.B. Nachrichten auszutauschen per Chatprogramm reicht diese Geschwindigkeit allemal.


Kommentar

Na also, es geht doch, man kann WLAN anbieten.

WLAN ist kein Hexenwerk, das gibt es fast überall auf der Welt. Mittlerweile setzt sich das Thema auch in Deutschland durch, wenn auch nur ganz langsam. In Wiesbaden ist dieses Thema in den politischen Gremien und Parteien noch nicht angekommen, außer in Sonntagsreden und Wahlprogrammen, aber dort blieb es auch stecken. Offensichtlich wollen die politischen Parteien in Wiesbaden dieses Thema aussitzen. Vielleicht gar keine schlechte Idee, denn vor gar nicht allzu langer Zeit gab es einen Politiker, der mit der Strategie des Aussitzens von Problemen immerhin 16 Jahre lang Bundeskanzler war.