Samstag, 23. Januar 2021

Monty Python (oder Impftermine in Hessen, Teil 2)


Monty Python kennen Sie, und das Thema Impftermine in Hessen kennen Sie aus meinem letzten Text hier. Aber was haben diese beiden Dinge miteinander zu tun? Da sich dieser Blog mit IT-Themen beschäftigt, will ich die jeweilige IT-Seite dieser Ereignisse betrachten und gegenüberstellen.


Monty Python

Diese Truppe von britischen Anarcho-Komikern muß ich Ihnen doch nicht vorstellen? Immerhin besitzen Sie einen Computer und haben sicherlich eine Mail-Adresse. Da haben Sie doch auch schon mal eine SPAM-Mail bekommen, vielleicht von einem nigerianischen Prinzen, der zuviel Geld hat, aber nicht drankommt......

Hier sehen und hören Sie, woher der Begriff SPAM für solche Mails kommt: SPAM.

Die Gruppe gründete sich 1969 und trat 1989 zum letzten Mal gemeinsam auf. Weitere Details finden Sie hier: Monty Python.


1 down, 5 to go

Im Jahre 2014 wollte die Truppe erneut live auftreten, allerdings ohne Graham Chapman, der bereits 1989 verstorben war. Dieser Auftritt fand statt in London in der O2-Arena am 1. Juli 2014. Hier ein Bild von dieser Veranstaltung:

Monty Python Live (Mostly).jpg
The opening of the first reunion performance
© By Taras Young - Own work, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons.

Eine Beschreibung der Veranstaltung finden Sie hier: Monty Python Live (Mostly)


Tickets

In die O2-Arena in London gingen 20.000 Menschen, d.h. diese Anzahl an Tickets konnte verkauft werden. Der Verkauf begann am 25. November 2013 um 10 Uhr Ortszeit via Internet. Nach 43 Sekunden waren alle Tickets verkauft.

Sofort wurden Termine für weitere Shows angefügt, so daß es insgesamt 5 Auftritte der Truppe waren. Für alle 5 Auftritte gab es somit 100.000 Karten und alle Karten waren innerhalb einer Stunde verkauft.


Internet

Das Internet kann so etwas.

20.000 Tickets wurden in 43 Sekunden verkauft. Das macht etwa 500 Tickets in einer Sekunde.

100.000 Tickets wurden in 1 Stunde verkauft, das macht mehr als 25 Tickets in 1 Sekunde.

Und das alles im Jahre 2013. Mittlerweile sind über 7 Jahre vergangen und die Computer wurden besser, billiger und insbesondere schneller, also insgesamt leistungsfähiger. Auch das Internet ist in diesen 7 Jahren weiter ausgebaut worden, weshalb es heute leistungsfähiger ist als es damals war. Ach ja, damals brach auch kein Server zusammen. Der Ansturm wurde behandelt.


Daten

Nun kann man einwenden, daß der Verkauf von Tickets eine einfachere Tätigkeit ist als die Zuweisung eines Termins für eine Impfung. Nun, beim Verkauf eines Tickets findet ein Zahlungsvorgang statt, d.h. neben persönlichen Daten werden auch Daten einer Kreditkarte erfasst. Mit diesen Daten wird ein externer Server angefragt, der die Abbuchung vornimmt und ein OK zurückgibt. Bei einem Impftermin werden auch Daten erfasst, die mit den Meldedaten eines Bürgers abgeglichen werden. Der Aufwand dürfte praktisch gleich groß sein.


Eine einfache Rechnung

In den Leserbriefspalten der Tageszeitungen fand man Berichte, daß auch am zweiten Tag ein Impftermin häufig nicht gebucht werden konnte. Deshalb gehe ich davon aus, daß der Andrang auch am zweiten Tag nur mit Mühe behandelt werden konnte.

20.000 Tickets in 43 Sekunden, das macht etwa 500 Tickets pro Sekunde.

60.000 Impftermine gab es in der ersten Impfrunde. Verteilt über 2 Tage macht dies etwa 1 - 2 Termine, die pro Sekunde abgehandelt wurden. Nun ist dies eine sehr grobe Schätzung, weshalb ich diese Zahl auf 5 Termine pro Sekunde erhöhe.

500 Buchungen pro Sekunde gegen 5 Buchungen pro Sekunde. Was für ein Vergleich. Was für ein Abstand.

Wenn 100.000 Tickets innerhalb einer Stunde verkauft werden konnten, dann müssten 60.000 Impftermine in weniger als 40 Minuten vergeben werden können, sofern man eine vergleichbare Infrastruktur zur Verfügung hat.

Jeder vergebene Impftermin bewirkt, daß ein Mensch sich vom System verabschiedet, d.h. er entfernt sich aus der Warteschlange. Je mehr Termine vergeben wurden, desto geringer wird der Ansturm, desto kürzer wird die Warteschlange. Im Falle der Impftermine dauerte es 2 Tage, bis alle Termine vergeben waren und sich die Situation entspannte.


Streams

"And Now for Something Completely Different", nämlich zurück zu Monty Python und ihrer Show im Jahre 2014. Nachdem die erste Show innerhalb von weniger als einer Minute ausverkauft war wurden 4 weitere Shows angesetzt. Da auch diese nach einer Stunde ausverkauft waren wurden 5 weitere Shows angesetzt, somit waren es insgesamt 10 Shows. Die letzte dieser Shows wurde live übertragen. In Deutschland konnte man dies über Arte sehen, via Arte Concert, zu sehen über das Internet. Und nichts ging. Erst sah man gar nichts, dann kamen langsam Bilder, die aber unvollständig waren, verschmiert und eingefroren. Dann kam mal wieder ein bissel was usw. Auf Arte im Forum schlugen die entsprechenden Beschwerden ein, darunter auch solche von mir. Im Stream von Arte erschien dann dieses Bild:


Solche Probleme können auftreten, denn bei der Schätzung der Nachfrage kann man sich vertun. Aber man kann solche Probleme auch angehen, z.B. indem man kurzfristig und schnell Computerleistung dazuschaltet. 2014 konnte man das, denn irgendwann ging es dann. Und nicht erst nach Stunden.

Heute ist das kurzfristige Zuschalten von Computerleistung kein Problem mehr. Schon 2014 ging dies.


Politik

Zurück zu Corona, zu dieser Pandemie. Man erzählt den Menschen, daß es eine ansteckende Krankheit gibt. Man erzählt den Menschen auch, daß es jetzt einen Impfstoff gegen diese Krankheit gibt. Und man fordert sie auf, sich impfen zu lassen. Dafür benötigt man einen Termin, wofür man eine Hotline und eine entsprechende Internetseite einrichtet. Und dann machen die Menschen das und man stellt mit Schrecken fest, daß es einen Ansturm auf die Internetseite (oder die Hotline) gibt. Man erwartet, daß Menschen 2 Tage lang am Computer sitzen, es immer und immer wieder versuchen und hoffen, einen Termin zu ergattern. Oder daß sie immer und immer wieder die Nummer der Hotline anrufen. Etwa 60.000 Menschen in Hessen gelang es dann doch, einen Termin zu erhalten.

Und wenn alle Termine vergeben wurden, dann kommt der Hinweis, daß keine weiteren Termine frei sind. Aber dafür schickt man immer noch 4 MB an Programm und Daten über die Leitung für diese einfache Aussage.

Wie das Beispiel Monty Python zeigt ging das alles in Großbritannien ohne Probleme, aber das war ja auch im Jahre 2013. Heute in Deutschland am Beispiel der Impftermine in Hessen geht so etwas nicht. Die Computerleistung steht nicht zur Verfügung, die Abfrage der Meldedaten ist zu aufwändig, das Internet ist nicht richtig ausgebaut, das Anmeldeprogramm geht verschwenderisch mit den Ressourcen um, usw. Woran auch immer es gelegen haben mag, es geht nicht.

Wer ist eigentlich dafür verantwortlich? In Großbritanien (wo es geklappt hat)? Und in Deutschland, wo es nicht klappt?

Sonntag, 17. Januar 2021

Impftermine in Hessen


Corona (oder Covid-19) ist eine Seuche, die aktuell umgeht. Eine Impfung dagegen liegt mittlerweile vor, Impfzentren wurden auch aufgebaut, z.B. im RheinMain CongressCenter. Um den Andrang zur Impfung zu steuern musste man sich anmelden, also einen Termin beantragen. Und das ging schief: Anmeldung für Corona-Erstimpfung läuft chaotisch an.

Dazu möchte ich einige Anmerkungen machen.


Vorbemerkung

Ich komme aus der IT-Branche, ich habe als Programmierer gearbeitet. Allerdings habe ich nicht im Bereich Web-Entwicklung gearbeitet, weshalb die folgenden Argumente falsch sein können. Auch kann es sein, daß ich wichtige Aspekte übersehen habe oder sie falsch bewerte. Auch habe ich keinen Einblick in die internen Strukturen, ich schaue von aussen auf diese Probleme.


Weg zum Termin

Von der Krankheit wissen wir seit etwa einem Jahr. Im Februar wurde erstmals diese Erkrankung diagnostiziert, bei einem Mitarbeiter der Firma Webasto. Von dort aus, aber nicht nur von dort aus, verbreitete sich das Virus durch Deutschland, den heutigen Stand kennen Sie.

Seit einigen Wochen gibt es Impfstoffe gegen dieses Virus, entwickelt von unterschiedlichen Firmen. Die ersten Impfstoffe sind mittlerweile zugelassen, eine beachtliche Entwicklung für die Kürze der Zeit. Und die Produktion der Impfstoffe hat begonnen. Eine solche Produktion dauert seine Zeit. Erst einmal müssen die Produktionsstraßen bereitgestellt werden, danach beginnt man mit der Herstellung der ersten Dosen des Impfstoffes und schließlich steigert man die Produktion. Am Anfang stehen somit nur geringe Mengen des Impfstoffes zur Verfügung, es herrscht also Mangel. Und diese geringe Zahl an Dosen muß verteilt werden, d.h. der Mangel muß verwaltet werden. Und so entwickelte man Prioritäten zur Impfung, wer kommt zu erst, wer kommt danach, wer kommt als letzter. Und in Deutschland hat man entschieden, zuerst die älteren Bürger zu impfen.

Man benötigt einen Termin im Impfzentrum für diese Impfung. Und der Anspruch muß geprüft werden, es soll ja gerecht zugehen, Vordrängler gibt es immer. Das gewählte Verfahren sieht vor, daß man sich per Telefon bei einer Hotline meldet oder man meldet sich per Internet an. Und dort sieht es dann so aus1):


Nach einem Klick auf Online-Terminbuchung für Ihre beiden Impftermine geht es weiter auf diese Seite:


Am Ende dieser Seite haben Sie die Möglichkeit, die Seite zur Reservierung Ihres Impftermins aufzurufen. Und dann sehen Sie nacheinander diese zwei kleinen Dialoge, die Ihnen folgendes mitteilen:

Bitte warten ...

Auf meinem Computer, sicherlich nicht die langsamste Maschine, warte ich ca. 4 Sekunden, bis das Eingangsbild erscheint. Dort kann ich mir die Datenschutzerklärung ansehen oder auf WEITER klicken. Danach erscheint dieses Bild:


Nach einem Klick auf das entsprechende Kästchen erhalte ich dann die Seite mit der Eingabe der persönlichen Daten:



Situation

Und am ersten Tag klappte das nicht unbedingt. In Hessen sind 400.000 Menschen berechtigt, sich als erste impfen zu lassen, wobei jedoch nur für 60.000 Menschen entsprechende Impfdosen zur Verfügung standen. Ausserdem gab es Probleme mit den Telefon-Hotlines und der Anmeldung via Internet: Chaos bei Impftermin-Anmeldung. Telefone waren überlastet, Server brachen zusammen, Daten zum Abgleich standen nicht zur Verfügung, es herrschte einfach nur Chaos, nichts funktionierte richtig.


Was mir auffiel

Bei Aufruf der Einstiegsseite gehen etwa 4 MB über die Leitung vom Server zu Ihrem Computer, weshalb dies einige Sekunden dauert. Und wenn Sie keine schnelle Leitung haben, dann dauert es halt länger als die 4 Sekunden, die es bei meinen Tests gedauert hat. Aber die Leitung auf Ihrer Seite ist nur ein Teil des Problems, denn die Daten müssen vom Server zu Ihrem PC geschickt werden, werden also vom Server auf die Leitungen, die das Internet bilden, gelegt. Und dort sind das nicht nur einmal diese 4 MB.

Das Innenministerium erklärte, daß es am ersten Tag der Aktion ca. 8 Millionen Zugriffe auf diese Seite gab. Insgesamt gibt es ca. 400.000 Berechtigte, die in der jetzigen Phase einen Impftermin bekommen sollen. Das macht etwa 20 Zugriffe pro Berechtigter, im Mittel. In der FAZ waren Leserbriefe abgedruckt, in denen angegeben wurde, daß man z.T. 40 mal versucht habe, auf diese Seite zuzugreifen. Die Zahl 8 Millionen Zugriffe am ersten Tag könnte somit realistisch sein.

Rechnen wir doch mal, wenn auch stark vereinfacht: 8 Millionen Zugriffe, verteilt auf 10 Stunden, das macht 800.000 Zugriffe in einer Stunde, macht etwa 13.000 Zugriffe pro Minute, macht über 200 Zugriffe pro Sekunde. Ups, das ist schon eine Größenordnung. Bedenkt man nun, daß morgens vermutlich viele Menschen versucht haben, gleich einen Impftermin zu ergattern, denn es gab nicht genügend Termine für alle Anspruchsberechtigten, dann kommt man auf eine Zahl von vielleicht 500 versuchten Zugriffen innerhalb einer Sekunde in den ersten Stunden. Und jede Person, die auf den Server zugreift, bekommt Daten im Umfang von etwa 4 MB zugesandt. Bei 200 Zugriffsversuchen innerhalb einer Sekunde gibt es schon eine Menge Daten, die über die Leitung(en) gesendet werden müssen. Und vermutlich waren es in der Spitze auch 500 Zugriffe innerhalb einer Sekunde, vielleicht auch noch mehr.

Hat man dieses System mal ausprobiert? Ich meine, so vor Beginn der Aktion mal getestet? Was haben die Tests ergeben? Konnten die Server und die Leitungen eine solche Menge an Anfragen verarbeiten? Schaut man sich den Verlauf des ersten Tages an, dann konnten sie das offensichtlich nicht.


Projektmanagement

Software-Projekte beginnen mit der Aufstellung, was die Software leisten soll. Dazu gehört die Präsentation, die Eingaben, die Prüfung der Eingaben, die nötigen Berechnungen (in diesem Beispiel die Suche eines freien Termins, notieren dieses Termins, versenden der Mail, ....) usw. Und es gehört auch dazu, die Last, die das Computersystem verkraften soll, anzugeben. Und am Ende dieses durchaus langen Prozesses steht die Abnahme des Projekts. Zur Abnahme gehört die Prüfung, ob die geforderten Leistungen auch erbracht werden. Und natürlich kann man testen, ob die Systeme unter einer angegebenen Last auch funktionieren. Und falls nicht, dann darf man die Software nicht abnehmen und schon gar nicht, die Software zur allgemeinen Benutzung freischalten.


Starkregen

An einem Projekt der Stadt Wiesbaden habe ich die gleichen Probleme bereits einmal geschildert: Starkregen-Abflussberechnungen Wäschbach. Ein einfacher Test dieser Anwendung hätte gezeigt, daß die einzelnen Schritte nicht bis zum Ende durchgeführt werden können. Und das beschriebene Problem war bekannt, aber niemand hat Schritte unternommen, das Problem zu lösen. Es hat halt niemanden gestört.


Javascript

Über die Leitung zu Ihnen als Anwender gehen fast 4MB. Würde man diese Datenmenge einmal ausdrucken, so ergäbe dies einen Stapel von fast 1.000 Seiten.

Wozu braucht man eine solche Menge an Daten? Bilder sind dies nicht, denn davon sind nur ca. 55 KB Bilder. Weiterhin gibt es etwa 400 KB Stylesheets, also Beschreibungen des Aufbaus der Seiten. Dazu kommen noch etwa 400 KB Dateien im Format JSON, die irgendwelche Daten enthalten, z.B. die Datenschutzerklärung. Und es werden Javascript-Dateien im Umfang von 3.2 MB übertragen, die die eigentliche Anwendung realisieren.

Wofür braucht man ein Programm dieses Umfangs für einige wenige Eingaben?

Die Software wurde geschrieben unter Verwendung der Bibliothek Google Web Toolkit in der Version 2.9. Die Software wurde vermutlich geschrieben in der Sprache Java und danach vom Compiler in JavaScript umgewandelt. Dabei wurde sie verwurstet, um anderen Personen den Einblick zu verwehren oder wenigstens zu erschweren. Schauen wir trotzdem in die übertragene Software hinein, dann finden wir Konstrukte wie:

ion zGb(){}\nfunction UGb(){}\nfunction YGb(){}\nfunction cHb(){}\nfunction eHb(){}\nfunction kHb(){}\nfunction eIb(){}\nfunction KKb(){}\nfunction OK
b(){}\nfunction ALb(){}\nfunction LLb(){}\nfunction PLb(){}\nfunction _Lb(){}\nfunction dMb(){}\nfunction iMb(){}\nfunction tMb(){}\nfunction vMb(){}\
nfunction vNb(){}\nfunction nNb(){}\nfunction rNb(){}\nfunction zNb(){}\nfunction BNb(){}\nfunction DNb(){}\nfunction FNb(){}\nfunction PNb(){}\nfunct
ion YNb(){}\nfunction $Nb(){}\nfunction aOb(){}\nfunction cOb(){}\nfunction eOb(){}\nfunction gOb(){}\nfunction iOb(){}\nfunction kOb(){}\nfunction sO
b(){}\nfunction BOb(){}\nfunction KOb(){}\nfunction MOb(){}\nfunction QOb(){}\nfunction XQb(){}\nfunction bRb(){}\nfunction fRb(){}\nfunction jRb(){}\
nfunction nRb(){}\nfunction rRb(){}\nfunction wRb(){}\nfunction ZRb(){}\nfunction uSb(){}\nfunction wSb(){}\nfunction ySb(){}\nfunction ASb(){}\nfunct
ion GSb(){}\nfunction KSb(){}\nfunction OSb(){}\nfunction SSb(){}\nfunction WSb(){}\nfunction YSb(){}\nfunction $Sb(){}\nfunction aTb(){}\nfunction kT
b(){}\nfunction zTb(){}\nfunction BTb(){}\nfunction FTb(){}\nfunction JTb(){}\nfunction LTb(){}\nfunction NTb(){}\nfunction PTb(){}\nfunction TTb(){}\
nfunction XTb(){}\nfunction _Tb(){}\nfunction dUb(){}\nfunction lUb(){}\nfunction nVb(){}\nfunction rVb(){}\nfunction vVb(){}\nfunction zVb(){}\nfunct
ion DVb(){}\nfunction HVb(){}\nfunction NVb(){}\nfunction RVb(){}\nfunction VVb(){}\nfunction ZVb(){}\nfunction bWb(){}\nfunction fWb(){}\nfunction hW
b(){}\nfunction lWb(){}\nfunction pWb(){}\nfunction tWb(){}\nfunction xWb(){}\nfunction DWb(){}\nfunction HWb(){}\nfunction LWb(){}\nfunction PWb(){}\
nfunction LYb(){}\nfunction nZb(){}\nfunction pZb(){}\nfunction rZb(){}\nfunction tZb(){}\nfunction vZb(){}\nfunction xZb(){}\nfunction zZb(){}\nfunct
ion BZb(){}\nfunction DZb(){}\nfunction HZb(){}\nfunction JZb(){}\nfunction LZb(){}\nfunction NZb(){}\nfunction PZb(){}\nfunction RZb(){}\nfunction TZ
b(){}\nfunction XZb(){}\nfunction b$b(){}\nfunction f$b(){}\nfunction h$b(){}\nfunction n$b(){}\nfunction p$b(){}\nfunction r$b(){}\nfunction K$b(){}\
nfunction Q$b(){}\nfunction U$b(){}\nfunction W$b(){}\nfunction Y$b(){}\nfunction $$b(){}\nfunction a_b(){}\nfunction e_b(){}\nfunction Q_b(){}\nfunct
ion U_b(){}\nfunction Y_b(){}\nfunction a0b(){}\nfunction g0b(){}\nfunction i0b(){}\nfunction k0b(){}\nfunction m0b(){}\nfunction q0b(){}\nfunction u0
b(){}\nfunction y0b(){}\nfunction s1b(){}\nfunction w1b(){}\nfunction C1b(){}\nfunction E1b(){}\nfunction G1b(){}\nfunction I1b(){}\nfunction K1b(){}\
nfunction Q1b(){}\nfunction S1b(){}\nfunction U1b(){}\nfunction c2b(){}\nfunction g2b(){}\nfunction H2b(){}\nfunction b3b(){}\nfunction A3b(){}\nfunct
ion X3b(){}\nfunction _3b(){}\nfunction b4b(){}\nfunction n4b(){}\nfunction C4b(){}\nfunction K4b(){}\nfunction M4b(){}\nfunction h5b(){}\nfunction j5

Quelle: Datei CF08AA5E5FD1DFAF89E03EE6FA494AC0.cache.js

Solche Konstrukte machen keinen Sinn, sollen sie auch nicht. Sie sollen nur Sie und mich daran hindern, in diese Datei hineinzuschauen, genannt obfuscation:

In software development, obfuscation is the deliberate act of creating source or machine code that is difficult for humans to understand.

Quelle: Obfuscation (software)

Aber es macht die Datei größer, in diesem Fall geschätzt um ca. 1 MB. Und dieser Unsinn muß natürlich über die Leitungen auf Ihren PC geschickt werden, was die Leitungen belastet. D.h. man hätte mehr Anfragen bearbeiten können, wenn man dies weggelassen hätte. Und man muß diese Möglichkeit der Verwurstung des Programms aktiv einschalten. Es ist also Absicht, die Datei entsprechend aufzublähen.


Toilettenpapier

Zu Beginn dieser Pandemie wurde das Toilettenpapier knapp. Haben Sie auch einen Vorrat gekauft, obwohl sie eigentlich noch genügend Toilettenpapier hatten? Herdenverhalten.

Für die erste Runde der Impfungen gegen dieses Coronavirus gibt es etwa 400.000 Menschen, die auf Platz 1 in der Prioritätenliste stehen. Im ersten Schritt gibt es aber nur 60.000 Impfdosen, wir reden also von einem Mangel. Und in diesem Fall ist es ein echter Mangel, während es im Frühjahr bei Toilettenpapier ein eingebildeter Mangel war. Deshalb muß man mit einem Ansturm auf das Anmeldungsverfahren rechnen, zumindest einmal an dem Tag, an dem die Anmeldung startet. Offensichtlich hat man dies nicht getan oder man hat sich massiv verschätzt.


Fazit

Viele Projekte dieses Staates scheitern, und dieses Verfahren ist ein weiteres Beispiel dafür.

Hat man diese Anwendung einmal getestet? Ich meine, nicht nur geprüft, daß eine Terminreservierung möglich ist sondern die Anwendung einem Lasttest unterworfen? Wieviele Anfragen innerhalb einer Sekunde sollte das System verarbeiten können? Und wie sah das dann bei einem Test aus? Ein solcher Lasttest ist übrigens nicht allzu schwierig und wird bei Software-Projekten in der Industrie durchaus auch gemacht....

Und warum muß man die Software mit dieser Bibliothek entwickeln? Und sie dann noch künstlich aufblähen, damit sie garantiert unter Last zusammenbricht. So etwas nennt man Bloatware:

The term "bloatware" may be applied to software that has become bloated through inefficiency or accretion of features ...

Quelle: Bloatware im Wikipedia-Eintrag zu Software bloat


Nachtrag

Mittlerweile sind alle Termine für die ersten 60.000 Impfungen vergeben. Ruft man trotzdem die Internetseite auf, so erscheint erst einmal folgender Hinweis:


Wissen Sie, was Sie jetzt zu tun haben? Also auf OK klicken ändert nichts an dieser Situation, diese Meldung erscheint erneut. Man kann den Browser-Cache leeren, aber das beschreibe ich jetzt nicht. Tut man dies, dann erscheint dieses Bild:


Klicken Sie jetzt auf "Derzeit keine weiteren Impfstofftermine buchbar", dann erscheint folgendes Bild:


Eigentlich stand dies schon auf der Einstiegsseite, aber wer will denn so pingelig sein. Danach können Sie auf Weiter klicken und Sie landen bei der normalen Erfassung der Daten. Ich habe allerdings nicht weiterverfolgt, welche Möglichkeiten man mit dieser Erfassung noch hat.

Und übrigens, wieder wurden ca. 4 MB an Daten auf den PC gesandt, obwohl doch keine Termine mehr frei sind.


Weiter geht es hier: Monty Python (oder Impftermine in Hessen, Teil 2).


Anmerkungen:

Mittwoch, 13. Januar 2021

Silvester und Böllerverbot


Eigentlich wollte ich ja zum Thema Silvester-Knallerei nichts schreiben. Zu diesem Thema hatte ich bereits vor einem und vor zwei Jahren etwas geschrieben und Neues wäre mir dazu nicht eingefallen. Aber viele Dinge waren im Jahr 2020 doch anders, und das lag an diesem Corona-Virus. Dieses mal gab es ein Böllerverbot, d.h. es durften keine Knallfrösche, Knaller und Raketen verkauft und an manchen Stellen auch nicht abgeschossen werden. Eine andere Situation.

Lange Vorrede, so sah es in Deutschland von 12 Uhr am 31.12.2020 bis 12 Uhr am 1.1.2021 aus:



Früher war alles ...

Vergleichen Sie dies bitte mit den entsprechenden Daten vor einem oder vor zwei Jahren:

Silvester-Knallerei
2019 2018

Hat sich an der Böllerei etwas geändert? Das Urteil überlasse ich Ihnen. Genauso überlasse ich es Ihnen, sich ein Urteil über die Silvester-Böllerei zu bilden.

Meine damaligen Texte dazu finden Sie hier: Silvester 2019 und Diesel-Verbot an Silvester !?


Film

Diese Filme beruhen auf den Daten des Projekts luftdaten.info. Das Projekt wurde in Stuttgart gestartet mit dem Ziel, die Feinstaubbelastung in Stuttgart zu messen und zu dokumentieren. Das Projekt beruht auf Freiwilligkeit und hat sich über Stuttgart hinaus in die Welt ausgedehnt. Von diesen Meßstationen gibt es mittlerweile etwa 5.000 in Deutschland und über 13.000 in der ganzen Welt. Die entsprechenden Meßstationen senden etwa alle 150 Sekunden Meßwerte zu Feinstaub (PM10 und PM2.5), Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Im Aufbau sind Stationen zur Messung von Lautstärke und Luftdruck. Diese Daten werden an den Server des Projekts gesendet, dort gespeichert und ausgewertet.

Eine aktuelle Darstellung der Werte finden Sie hier: Deutschlandkarte von luftdaten.info.


Böllerverbot

In diesem Jahr gab es neue Regeln für Silvester-Parties. Böller und Raketen durften nicht mehr verkauft werden, aber geböllert werden durfte trotzdem. So sah die Regelung für Wiesbaden aus:

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden hat bereits das zentrale Feuerwerk am Bowling Green vor dem Staatstheater abgesagt. Darüber hinaus gibt es zwar kein generelles Verbot für private Feuerwerke in Wiesbaden, aber Verbote für einige „publikumsträchtige“ Plätze: das Bowling Green, Kranzplatz, Platz der Deutschen Einheit, Schlossplatz, Dernsches Gelände und Kulturpark. Darüber hinaus gelten Feuerwerksverbote für das Rheinufer in Wiesbaden-Biebrich, begrenzt durch die Straße Am Parkfeld, die Rheingaustraße, die Wilhelm-Kopp-Straße. Ebenfalls nicht geböllert werden darf am Rheinufer in Mainz-Kastel.

Quelle: Silvester im Corona-Jahr 2020: Wiesbaden verbietet Feuerwerk an einigen Plätzen in der Frankfurter Neuen Presse vom 31.12.2020

In Mainz sah die Regelung schon wieder anders aus, liegt ja auch auf der anderen Rheinseite.


Ausland

Schauen wir in diesem Film nicht nur auf Deutschland, schauen wir auch über die Grenzen.

Polen

Vergleicht man die Farbe der Kacheln in Deutschland mit der Farbe der Kacheln in Polen, so sieht man eine geringere Anzahl an Meßstation, die eine schlechtere Luftqualität anzeigen. Die Ursache ist vermutlich der Umstand, daß in Polen Kohle eine wesentlich grössere Bedeutung hat, d.h. es wird Kohle verbrannt, um daraus Strom zu erzeugen bzw. um Wohnungen zu heizen.

Great Britain

Zwischen Deutschland und Großbritannien gibt es einen Zeitunterschied von 1 Stunde. Wenn es in Deutschland 24 Uhr (= 0 Uhr) ist, dann ist es in Großbritannien erst 23 Uhr. Trotzdem böllern sie in Großbritannien bereits um 23 Uhr. Grund dafür dürfte der Brexit sein, der um 23 Uhr britischer Zeit in Kraft trat, was für etliche Menschen dort wohl ein Grund zur Böllerei war. Und 23 Uhr britischer Zeit entspricht 24 Uhr Brüsseler Zeit. Und um 24 Uhr britischer Zeit (= 1 Uhr in Deutschland) böllern sie erneut oder immer noch, aber diesmal wegen des Jahreswechsels.

Niederlande

In den Niederlanden wurde geböllert wie immer. Sie erkennen an der Farbe der Kacheln, daß das Land unter einer einzigen Wolke aus Feinstaub lag.

Deutschland im Nordwesten

Auf der deutschen Seite an der Grenze zu den Niederlanden wurde auch geböllert. Vermutlich haben sich dort etliche Menschen auf den Weg über die Grenze gemacht und in den Niederlanden Böller und Raketen gekauft, denn dort gab es kein Verkaufsverbot.


Wiesbaden

Zurück in heimische Gefilde. Wie sah es in Wiesbaden aus? Und was sagt die offizielle Meßstation des Landes Hessen zur Luftqualität in Wiesbaden in dieser Nacht?

Land Hessen

Das Land Hessen betreibt mehrere Meßstationen, darunter 3 in Wiesbaden. Für diesen Text möchte ich mich auf die Station an der Ringkirche beschränken. Hier finden Sie eine Beschreibung dieser Station: Luftmessstation Wiesbaden-Ringkirche. Einen Zugriff auf die Werte dieser Meßstation hatte ich hier bereits beschrieben: Feinstaub und Stickoxide.

So sahen die Werte an diesem Ort in dieser Nacht aus:


Bitte beachten Sie, daß diese Meßstation nur Mittelwerte über 30 Minuten liefert, die Werte also "geglättet" werden. Trotzdem erkennt man den Anstieg der Schadstoffe um Mitternacht.

Jeweils in der Schiersteiner Strasse und in Biebrich finden Sie eine weitere Meßstation des Landes Hessen. Die Daten aller Meßstationen des Landes Hessen erhalten Sie hier: Luftschadstoffe: Messwerte, sortiert nach Schadstoffen.

Eigene Station

Am Rahmen des Projekts luftdaten.info beteilige ich mich mit einer eigenen Meßstation, die ich hier bereits beschrieben habe: Feinstaub. Auch diese Station misst im Abstand von ca. 150 Sekunden jeweils die Werte für Feinstaub und sendet sie an den Server des Projekts. Und so sahen die Meßwerte an dieser Station in dieser Nacht aus:



Vergleiche

Wie sahen die Meßwerte, wie sah die Luftqualität an Silvester aus im Vergleich zu Silvester vor einem oder vor zwei Jahren?

Es wurde geböllert, denn die Böllerei war nicht verboten. Aber es wurde früher wesentlich mehr geböllert, wie aus den Filmen als auch aus den Meßwerten hervorgeht.

An der Ringkirche wurde in den vergangenen Jahren an diesem Ereignis ein Spitzenwert von 700 gemessen, diesmal lag der Wert bei 45. Der deutliche Unterschied kann aber auch an einer Änderung des Meßverfahrens oder an einer veränderten Wettersituation liegen.

Meine eigene Station verzeichnet auch einen Rückgang der Schadstoffbelastung der Luft, und zwar etwa auf die Hälfte des früheren Wertes.

Bei der Bewertung der Zahlenwerte müssen weitere Größen wie Windstärke und -richtung berücksichtigt werden, wozu mir die entsprechenden Daten fehlen. Der Unterschied der Zahlen der Meßstation an der Ringkirche von einem Faktor 15 bedeutet nicht, daß dort nur 1/15tel geböllert wurde. Ich kann das nicht beurteilen, da ich nicht vor Ort war.


Andere Orte

Auch an anderen Orten gab es Böllereien an Silvester. Hier ein Bericht aus Norddeutschland: