Mittwoch, 5. Dezember 2018

W W W


Es scheint doch etwas Bewegung zu geben in Sachen WLAN in dieser Stadt Wiesbaden, denn vor etlichen Tagen gab es folgende Presseerklärung aus dem Rathaus:

„Jetzt geht es mit dem freien WLAN in Wiesbaden voran“, freut sich Andreas Kowol, Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr. Am Mittwoch, 24. Oktober, ist am Kranzplatz der erste Standort in Betrieb genommen worden. Die Wall GmbH wird noch dieses Jahr im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen an insgesamt 15 Standorten in Wiesbaden kostenfreies und zeitlich unbegrenztes WLAN installieren, darunter am Platz der deutschen Einheit, am Mauritiusplatz und am Wiesbadener Hauptbahnhof.

Quelle: Kostenfreies und zeitlich unbegrenztes WLAN: Kranzplatz erster Standort - Pressemitteilung vom 24.10.2018

Auch der Wiesbadener Kurier berichtete darüber:

WIESBADEN - Noch ein paar Wochen, dann gehört ein viel und oft beklagtes Defizit der Wiesbadener Innenstadt der Vergangenheit an. An insgesamt 15 Stellen in der City werden in nächster Zeit öffentliche WLAN-Hotspots eingerichtet und sukzessive freigeschaltet. Verantwortlich für das Angebot sind die Stadt Wiesbaden, die Eswe Versorgung über die Tochter Witcom und die Wall GmbH ....

Quelle: Freies WLAN für Wiesbaden: Kranzplatz erster Standort


Orte

Und hier finden Sie die Plätze, auf denen WLAN-Hotspots eingerichtet werden sollen: Inbetriebnahme WLAN Standorte.

So erkennen Sie einen solchen Hotspot:

Bushaltestelle am Kranzplatz gegenüber der Staatskanzlei

Auf der Suche nach den Hotspots

Einen Hotspot habe ich bereits gefunden, also habe ich mich auf die Suche nach weiteren Hotspots gemacht. Durchgeführt habe ich meine Suche am 27.11.2018, also 4 Wochen nach der Presseerklärung. Denn immerhin gilt ja folgende Aussage (Hervorhebung von mir):

Die Wall GmbH wird noch dieses Jahr im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen an insgesamt 15 Standorten in Wiesbaden kostenfreies und zeitlich unbegrenztes WLAN installieren, ...

Quelle: Presseerklärung vom 24.10.2018

Und da vom 27.11.2018 bis zum Jahresende nur noch wenige Wochen sind, sollten ja mittlerweile einige Hotspots installiert sein. Diese habe ich gefunden:

Hotspots
Bushaltestelle Faulbrunnen/Schwalbacherstr.,
Richtung Rheinstrasse
Bahnhofstrasse/Gustav-Stresemann-Ring Salzbachstrasse
zwischen Tankstelle und Bahnhof

Immerhin habe ich 4 Hotspots gefunden, fehlen somit noch 11 Hotspots. Bis zum Jahresende ist ja noch etwas Zeit.


Bedienung

Wie sind diese Hotspots zu bewerten? Hier einige Anmerkungen dazu von mir. Durchgeführt habe ich meinen Test am Hotspot am Kranzplatz.

Anmeldung

In Ihrem Smartphone bzw. Tablet sehen Sie die Liste der am Ort verfügbaren WLANs. Darin finden Sie eine Zeile mit dem Text bluespot, sofern dieser Hotspot existiert. Tippen Sie einfach auf dieses Wort drauf und Ihr Smartphone/Tablet ist mit diesem Hotspot verbunden:


Vertrag abnicken

Halt, ganz verbunden sind Sie noch nicht. Wir sind doch nicht bei Freifunk! Dort wären Sie jetzt "drin", hier müssen Sie erst noch einige Dinge abnicken:


Sehen Sie den Schiebeschalter unten rechts? Einfach draufklicken und damit erklären Sie, daß Sie die Datenschutzerklärung und die AGBs des Anbieters gelesen und diesen zugestimmt haben. Jetzt können Sie loslegen.

Leistung

Natürlich habe ich auch an diesem Hotspot die Geschwindigkeit gemessen, wie in vielen anderen Beiträgen auf diesem Blog auch. Diesen Wert erhielt ich:


Das ist ganz gut, denn ich erhielt an diesem Ort und an diesem Tag sowohl (etwas) schlechtere als auch bessere Werte. Das ist OK.


Bewertung

Nicht schlecht, sage ich mal. Für Wiesbaden ist es auf jeden Fall ein Fortschritt, wenn an manchen Bushaltestellen jetzt auch WLAN zur Verfügung steht. Trotzdem möchte ich einige Punkte der Kritik äussern.

WLAN ist Grün ?

In der Presseerklärung des Rathauses verkündet Herr Stadtrat Kowol diese Neuigkeit. Im Rahmen der Arbeitsverteilung innerhalb des Magistrats ist er zuständig für Umwelt, Grünflächen und Verkehr. Nun ist der Kranzpatz eine Grünfläche, begrenzt von Strassen mit entsprechendem Verkehr, und die Daten werden vom Smartphone zum Router (=Hotspot) und wieder zurück durch die Umwelt transferiert, das passt dann schon in dieses Dezernat. Aber in der Vergangenheit wurde bei Diskussionen über das Thema öffentliches WLAN immer auf das Dezernat III – Dezernat für Finanzen, Schule und Kultur und somit auf den Dezernenten Axel Imholz verwiesen. Dieser sei zuständig für das Thema öffentliches WLAN. Und jetzt doch nicht.

Stadtpolitik

Nach langen Diskussionen hat sich die Stadtpolitik entschieden, für die Jahre 2018 und 2019 Geld für öffentliche WLANs in den Haushalt einzustellen. Dafür wurde ein Betrag von 50.000€ oder 60.000€ pro Jahr bereitgestellt (beide Summen hatte ich gehört). Nun kamen auch Anmeldungen von Ortsbeiräten für öffentliches WLAN, die sich auf 120 Plätze für öffentliche WLANs beliefen, die im Dezernat III (=Axel Imholz) gesammelt wurden.

Jetzt lesen wir in der Presseerklärung von 15 Standorten. Was ist mit den übrigen Plätzen, an denen die Ortsbeiräte Interesse angemeldet haben? Ist die Lösung über die Wall AG jetzt die Antwort zu diesen Anforderungen? Dazu ein Zitat:

Oberbürgermeister Sven Gerich betont: „Der Stadtverordnetenbeschluss für die Einführung eines Bürger-WLANs in der Innenstadt wird damit nun umgesetzt."

Quelle: Pressemitteilung vom 24.10.2018

So, erledigt - so verstehe ich die Aussage des Oberbürgermeisters. Was wohl die Ortsbeiräte dazu sagen?

Ausserdem stellt sich die Frage, was mit dem Geld im Stadthaushalt für öffentliches WLAN geschieht, wenn die Aktion dann von der Wall AG durchgeführt wird.

Tourismus

Wiesbaden will, daß Touristen in diese Stadt kommen. Aber Touristen muß man etwas bieten und dazu zähle ich u.a. WLAN. Vor etwa 3 Jahren hatte ich hier einen Text zum Thema WLANs für Touristen veröffentlicht, in dem ich die Möglichkeiten eines WLANs ansatzweise dargestellt habe. Ist dieses WLAN der Wall AG jetzt das Angebot u.a. für Touristen? Will die Stadt Wiesbaden Touristen an den Kranzplatz locken? Was ist mit einem WLAN-Angebot auf dem Neroberg? Oder an der Nerobergbahn? Oder dem Kurhaus? Oder will die Stadt Wiesbaden an jedem Ort einen Hinweis anbringen, daß man sich am Rathaus mit dem WLAN der Stadt Wiesbaden (Name=wiesbaden), am Kranzplatz mit dem WLAN der Fa. Wall AG (Name=bluespot), am Kurhaus mit dem WLAN der Firma X, am nächsten Platz mit dem WLAN der Firma Y und am übernächsten Ort dann mit einem WLAN der Firma Z verbinden möge? Denken Sie nur einmal an die Fahrt mit der Thermine, die Sehenswürdigkeiten anfährt und die von der Stadt Wiesbaden beworben wird: Thermine Tourbeschreibung.


Zusammenfassung

Schön, daß es dieses Angebot gibt, aber ein richtiges Angebot ist das nicht. WLANs gehören an alle Plätze, an denen sich Menschen treffen und an alle Sehenswürdigkeiten, zu denen Touristen geführt werden. Und da fehlen viele Plätze in dieser Aufstellung.

Immerhin gibt es erste Anzeichen für einen Umdenkprozess (Hervorhebungen von mir):

Oberbürgermeister Sven Gerich betont: ... Freies WLAN ist ein ‚Must-have‘ und ein wichtiger Standortvorteil. Heute hat jeder ein netzfähiges Endgerät in der Tasche. Freies Internet gehört deshalb zur Infrastruktur einer Stadt genau wie Straßen, ÖPNV, Krankenhäuser oder Abfallentsorgung.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.10.2018

Immerhin. Wie lange und wie oft haben die Befürworter von öffentlichem WLAN dieses Argument vorgebracht? Und wie oft wurde dieses Argument abgelehnt? Ach, lassen wir das.

Dabei ist das Argument auch schon ein wenig älter (Hervorhebung von mir):

The expense of maintaining good roads and communications is, no doubt, beneficial to the whole society, and may, therefore, without any injustice, be defrayed by the general contributions of the whole society. This expense, however, is most immediately and directly beneficial to those who travel or carry goods from one place to another, and to those who consume such goods.

Quelle: Adam Smith: An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, Buch V, Teil IV

Ich würde Ihnen jetzt gerne einen Link auf dieses Buch angeben, das im Jahre 1776 erstmalig erschienen ist (ich habe das Zitat der Ausgabe von 1852 entnommen). Leider geht das in Deutschland nicht, siehe Fußnote 1).

In Wiesbaden und insbesondere in der Stadtpolitik dauert alles etwas länger. Und wird dann doch nur halbherzig umgesetzt.


Und mit diesen Anmerkungen beende ich meinen Bericht aus der WLAN-Wüste Wiesbaden.


Nachtrag

Ganz so wie oben beschrieben kann ich das nicht stehen lassen. Am 4.12.2018 gab es eine Sitzung des Ausschusses für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik. Auf der Tagesordnung standen u.a. zwei Themen: 9. Öffentliches WLAN in Wiesbaden und 4.WLAN im ÖPNV.

Beim Thema öffentliches WLAN in Wiesbaden gab es einen Bericht aus dem zuständigen Dezernat, daß man öffentliche Plätze ausgesucht hätte, die man mit öffentlichem WLAN versorgen wolle. Genannt wurden u.a. Bowling Green, Reisingeranlage, Schlachthof etc. Es scheint sich also doch etwas zu bewegen. Mein Eindruck war, daß die im Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel nur für die Planung sind, nicht für die Realisierung, die dann vermutlich noch etwas dauern wird. Und noch eine Anmerkung: Man braucht kein Glasfaser, um einen WLAN-Hotspot zu betreiben. Es wäre schön, wenn es das (immer) gäbe, denn dann bräuchte Freifunk in der Flüchtlingsunterkunft in der Hans-Bredow-Strasse nicht solche Klimmzüge zu betreiben.

Zum zweiten Punkt: WLAN in den ESWE-Bussen. Es wurde gefragt, ob es ein solches Angebot bereits in anderen Städten gäbe. Gerne liefer ich dazu die Antwort: städte mit wlan im öpnv. Es kann doch nicht sein, daß, mit welcher Aktion auch immer, Wiesbaden die erste Stadt mit einer Aktion ist.



Anmerkungen:
1) Bei der Suche nach dem Buch von Adam Smith auf der Seite Free ebooks - Project Gutenberg erhielt ich folgende Fehlermeldung:


Wie Sie sehen, lebe ich in Deutschland. Für uns ist das alles noch Neuland.

Sonntag, 4. November 2018

Beiträge in Sozialen Medien


Soziale Medien spielen im heutigen Leben eine wichtige Rolle. Auf Facebook teilen Menschen ihre aktuelle Stimmungslage mit, auf Twitter posten sie Kommentare zu diesem und jenem. Auch ich nutze Facebook, allerdings nur, um meine Texte auf diesem Blog anzukündigen.

Vor einigen Tagen fand ich durch Zufall diesen Eintrag auf meiner Facebook-Seite:


Auf dem Bild erkennen Sie den vollständigen Text, wie ich ihn damals geschrieben habe. Und darunter diese Bemerkung:

"Dieser Beitrag verstößt gegen unsere Gemeinschaftsstandards. Niemand sonst kann ihn sehen"

Also ich sehe diesen Text, Sie konnten ihn nicht sehen, auch dann nicht, wenn Sie meine Seite auf Facebook aufgerufen haben.

Hier finden Sie die Standards, die Facebook von den Nutzern seines Dienstes verlangt: Gemeinschaftsstandards. Gegen welchen Punkt dieser Gemeinschaftsstandards habe ich mit obigem Text verstoßen? Liegt das am Wort "Schwäche", am Wort "schnief", am Wort "WLAN", am Wort "Erbenheim", .... ? Vielleicht lag es am Wort "Weinstand". Ich finde nichts anstössiges in meinem Text und auch leider nichts dazu in den Gemeinschaftsstandards, aber vielleicht können Sie mir dabei helfen. Für einen Hinweis bin ich dankbar.

Diese Worte werde ich weiterhin verwenden, sofern es zum Thema passt. Und es könnte sein, daß ich erneut etwas zu diesen Themen schreibe.

Diesen Hinweis von Facebook habe ich nur durch Zufall gesehen, eine Begründung für diese Aktion erhalte ich nicht, nicht einmal einen Hinweis auf diese Sperre. Das läuft vermutlich unter dem Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken - NetzDG, das im Jahre 2015 vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz unter Minister Heiko Maas (SPD) eingebracht und vom Bundestag beschlossen wurde. In der Weiterführung dieses Gesetzes schreibt Wikipedia:

"Im Frühjahr 2017 stellte Maas den Entwurf für ein Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG-E) vor. Nach Darstellung der Bundesregierung sollen die sozialen Netzwerke damit gezwungen werden, Hassreden konsequenter zu entfernen."

Quelle: Netzwerkdurchsetzungsgesetz in der Wikipedia.

Muß ich Sie jetzt warnen, daß Sie auf diesem meinem Blog möglicherweise Hassreden finden? Ich finde, Sie sind alt genug meine Texte zu lesen, sofern Sie dies wollen.


Nachtrag

Mittlerweile kann man meinen Beitrag auf Facebook wohl sehen.

Donnerstag, 18. Oktober 2018

good wine + reliable wifi (Wein-LAN #6: Auswertung)


Der Abend des 12. Oktober ist vorüber, der Wein war gut und das WLAN lief stabil und zuverlässig. Unter der Überschrift "proper coffee + semi-reliable wifi" (Wein-LAN #6) hatte ich diesen Abend angekündigt und möchte hier jetzt von diesem Abend berichten.

Die Weinstand-Saison in Erbenheim ist nun beendet. Es war eine schöne Saison und auch ein gelungener Abschluß: Das Wetter war gut, die Besucher kamen reichlich und am Ende war der Wein (fast) alle. Und um 22 Uhr wollten die Besucher nicht gehen, eigentlich.

Hier ein kleiner Eindruck vom Weinstand:

"Welchen Wein möchten Sie ?"

Und die Besucher kamen. Zur Hauptzeit waren geschätzt 200 Personen auf dem Platz anwesend.

Der Wein kam vom Weingut Russler aus Walluf, und er muß gemundet haben, denn ab 20 Uhr war die erste Nummer auf der Preisliste ausgetrunken.


WLAN

Am Weinstand gab es nicht nur Wein, es gab auch Kleinigkeiten zu Essen und überall auf dem Platz gab es WLAN. Am Weinstand fanden die Besucher diesen Hinweis:

Weinkarte und Ankündigung: Hier gibt es freies WLAN

Das WLAN lief stabil und es wurde genutzt. Die Technik stammt von Freifunk und auf der Freifunk-Karte wurde an diesem Abend dieser WLAN-Knoten so dargestellt:


So verlief der Abend aus der Sicht des WLANs:

Arbeitsbelastung des Routers
Anzahl Teilnehmer im Netz Übertragung von Daten Auslastung des Routers

Die kleinen Spitzen um 11 Uhr und um 14 Uhr sind meine Abschlußtests; es sollte ja gut funktionieren. Und die Werte von ca. 16:30 Uhr bis ca. 22:15 Uhr sind dann der Abend am Weinstand.

Insgesamt wurde eine Datenmenge von ca. 1.5 GB übertragen, in der Spitze waren 29 Teilnehmer gleichzeitig im WLAN angemeldet, der Router war mit durchschnittlich fast 30% ausgelastet und der dahinterstehende Computer (nicht abgebildet) war mit durchschnittlich 5% ausgelastet. Da geht noch mehr.


Fazit

Eine gelungene Sache, der Weinstand und als Sahnehäubchen obendrauf das WLAN. Eigentlich gehört auf diesen Platz immer ein WLAN, fest installiert, aber das ist eine andere und keine erfreuliche Geschichte. So ist halt Wiesbaden, also lass ich das lieber.

Samstag, 6. Oktober 2018

"proper coffee + semi-reliable wifi" (Wein-LAN #6)


Der Sommer ist vorüber, somit endet auch die Weinstandsaison, leider. In Erbenheim findet der letzte Weinstand dieser Saison am Freitag, den 12. Oktober 2018, statt. An diesem Tag wird der Weinstand von der SPD betrieben, die Essen und Verpflegung organisiert. Und da dies von der SPD Erbenheim durchgeführt wird, gibt es auch wieder freies WLAN am Weinstand.


Nutzung des WLANs

Wie können Sie das WLAN nutzen? Wein und Essen holen Sie sich am Stand, aber das WLAN?

Am Weinstand werden Sie einen Hinweis finden, ganz in der Nähe der Weinkarte. So wird dieser Hinweis aussehen:


Und wo immer Sie sich auf diesem Platz befinden, schalten Sie an Ihrem Smartphone oder Tablet das WLAN ein und lassen sich die lokal verfügbaren WLANs anzeigen. In dieser Liste wird ein WLAN mit dem Namen wiesbaden.freifunk.net auftauchen. Tippen Sie einmal auf diese Zeile und nach einigen Sekunden ist Ihr Smartphone mit diesem WLAN verbunden. Und nun nutzen Sie diese Internetverbindung. Das ist alles. That's all folks und Sie sind drin - so einfach ist das.


proper coffee, semi-reliable wifi

Vor einigen Tagen erhielt ich dieses Photo aus Glasgow:

© T. Weidenhaus, aufgenommen am 1. 9. 2018 in Glasgow, Schottland

Am Weinstand gibt es die Getränke in der Einheit 0,1L, es wird aber gerne gesehen, wenn etwas mehr eingeschenkt wird. Auch wird das Glas mit 0,2L gefüllt, sofern Sie einen entsprechenden Hinweis geben.

Und bei uns am Weinstand gibt es keinen Kaffee, dafür aber guten Wein. Und das WLAN wird stabil (=reliable) laufen, daran arbeite ich.

Samstag, 29. September 2018

Hans


WLAN kostet Geld. Auch für Ihr privates WLAN bezahlen Sie, auch wenn ein Betrag für die Installation nicht explizit ausgewiesen sondern in den monatlichen Kosten Ihres Internetanschlusses enthalten ist.

Nun war das Thema der Kosten eines WLANs schon öfter ein Thema hier in diesem Blog, denn in der Stadtpolitik kursieren eigentümliche Ansichten dazu. Insbesondere würde sich kaum ein Bürger dieser Stadt einen Internetanschluss leisten, wenn er dafür im Durchschnitt einen Betrag von 15.000€ zu zahlen hätte, denn diese Zahl wird von Vertretern der Stadtpolitik gerne als Kosten einer Installation angeführt.

Wieviel eine Installation kostet hängt von der Örtlichkeit ab, d.h. man hat eine Bandbreite, was die Kosten betrifft. Im Rahmen dieser Bandbreite habe ich schon einmal eine Ecke beschrieben: Für eine Kugel Eis. In diesem Text hatte ich dargestellt, daß man für einen Betrag von 1,37€ bereits ein WLAN aufbauen kann. Und gelegentlich habe ich diese Lösung auch schon vorgeführt, denn dieser Betrag klingt so unwahrscheinlich niedrig, daß nur eine Vorführung andere Menschen überzeugen kann (was gelungen ist).

Mit diesem Text hier möchte ich jetzt das andere Ende dieser Bandbreite darstellen und Ihnen zeigen, daß ein öffentliches WLAN auch teuer sein kann. Und ich möchte beschreiben, warum diese Installation so teuer war, allerdings kann ich den entsprechenden Betrag nur schätzen. Ich hoffe, daß Sie nach der Lektüre dieses Textes verstehen, daß eine WLAN-Installation billig, in manchen Fällen aber auch teuer sein kann.

Genug der Vorrede, nun zu dieser teuren WLAN-Installation.


Gebäude

Das nachfolgend von mir beschriebene WLAN finden Sie in der Flüchtlingsunterkunft in der Hans-Bredow-Straße/Moltkering. Hier einmal ein Blick vom Dach dieses Gebäudes auf diese Stadt:


Hier finden Sie dieses Gebäude: auf Microsoft Bing und auf Google Maps.

In diesem Gebäude befand sich früher die Verwaltung einer Versicherung, die aber schon lange ausgezogen ist. Es wurde umgebaut in eine Flüchtlingsunterkunft, wobei Möglichkeiten für die Unterbringung von bis zu 600 Flüchtlinge vorgesehen wurden, mit allem, was für 600 Menschen benötigt wird. Das Gebäude besteht aus einem Teil mit 8 Stockwerken und einem Teil mit 2 Stockwerken. Und im Rahmen des Umbaus wurde jede Menge Technik von Freifunk verbaut; hier finden Sie die damalige Aufstellung: geplante Technik. Diese Liste entspricht auch weitgehend noch dem heutigen Stand der eingesetzten Technik. Aus der Aufstellung können Sie entnehmen, daß die Hardware Kosten von ca. 8.000€ verursachte. Insgesamt wurden 40 Zugangspunkte (Access Points vom Typ TP-Link CPE210) geschaffen, damit in jedem Teilgebäude und auf jedem Stockwerk ein guter WLAN-Empfang möglich ist. Von diesen Access Points aus laufen Kabel an Switches (Ubiquiti EdgeSwitch ES-24-250W), die diese Daten bündeln und an den Computer weiterleiten, der diese Daten dann verarbeitet (Server: HP ProLiant DL380 G5 2x Xeon E5450). Dazu kommen natürlich Kleinteile, die sie aber auf der angeführten Aufstellung finden können.

Wohlgeordnetes Chaos im Serverraum:
Switches und Server


Jetzt sind die Daten am Server, aber noch nicht im Internet. Bitte lassen Sie mich diesen Teil vorerst einmal überspringen.

Auch habe ich jetzt die Hardware und deren Kosten aufgezählt, aber die Geräte müssen auch eingebaut werden, Kabel gezogen, Löcher gebohrt usw. Dies geschah im Rahmen des Umbaus und somit komme ich zu dem Teil der Kosten, der nicht genau spezifizierbar ist. Es macht einen Unterschied, ob man eigens die benötigten Teile an die Wand dübelt und 200m Kabel verlegt (also Schlitze kloppt, Löcher durch die Wand bohrt etc.), oder ob dies im Rahmen von bereits stattfindenden Umbauten durchgeführt wird, also quasi "nebenbei" gemacht wird. Eine Aufschlüsselung der Kosten liegt mir nicht vor, das wird jetzt schwierig. Lassen Sie mich auch diesen Punkt erst einmal überspringen.

Die Geräte an die Wand zu dübeln und die Kabel zu verlegen, dies wurde von den Handwerkern im Rahmen des Umbaus gemacht. Den Server aufstellen, die Antennen auf dem Dach montieren, die Software einspielen, die notwendigen Einstellungen vornehmen und testen, testen, testen, auch dies ist Arbeit, und dieser Teil wurde von Freifunkern vorgenommen. Diese Arbeit haben Freifunker unbezahlt durchgeführt, die Arbeitsleistung wurde somit gespendet. Auch dies müsste man in einer Kostenaufstellung berücksichtigen, kann ich aber hier nicht machen, da diese von Freifunkern erbrachten Stunden nicht dokumentiert wurden.

Auf einen Punkt möchte ich jetzt zurückkommen: Anbindung ans Internet. Bisher hatte ich beschrieben, wie man im Haus ins WLAN kommt und welche Geräte daran beteiligt sind bzw. benötigt werden. Irgendwie landen die Datenpakete nun beim Server, aber wie geht es von dort weiter? Genauso wie vermutlich auch bei Ihnen: Über einen DSL-Anschluß. Ein solcher Anschluß ist vorhanden und bietet eine Geschwindigkeit von (max.) 16 MBit/s. Diese Geschwindigkeit müssen sich alle Teilnehmer am WLAN jetzt teilen, d.h. wenn einmal 30 Leute in der gleichen Sekunde eine Anforderung abschicken, dann wird diese durch die 16MBit-Leitung geschickt, die zurückkommenden Antworten auch (das ist die größere Datenmenge). Sie können sich vorstellen, daß dies einen Engpaß darstellt. Aber wir leben ja in Deutschland, da sollten wir doch froh sein, daß wir wenigstens so viel an Geschwindigkeit geboten bekommen und die Bits nicht mehr per reitendem Boten abgeholt bzw. geliefert werden.

Links hinter der Alu-Schiene versteckt sich der DSL-Anschluß:
das Gerät am blauen Kabel ist der DSL-Router


Diese Anbindung war nicht akzeptabel, somit musste man einen Ausweg suchen. Dieser Ausweg wurde auch gefunden: Richtfunk.

Richtfunk von/zur Unterkunft (rechts unten)

In obigem Bild sehen Sie grüne Linien, das sind Richtfunkstrecken, d.h. hier werden Daten per WLAN-Technik zu einer Gegenstelle gesendet, wobei die längste Strecke fast 3km lang ist. Die Gegenstelle nimmt die Daten entgegen, speist sie ins Internet ein und sendet die Antworten der von den Nutzern jeweils angesprochenen Server auf gleichem Wege in die Antennen auf dem Dach zurück, wo sie an den Server, von dort weiter an die jeweiligen Access Points und dort letztendlich an die Smartphones geleitet werden. Aber wir sind damit immer noch nicht beim Übergang ins Internet, wir sind jetzt nicht mehr bei der Flüchtlingsunterkunft sondern auf 4 Stationen, wo Daten ins Internet geleitet werden. Eine der Richtfunkstrecken dient "nur" der Weiterleitung der Daten, d.h. dort werden die Daten entgegengenommen und sofort auf gleichem Weg an einen weiteren Empfänger geleitet. Bei einem der Knoten übernimmt die Stadt Wiesbaden die Kosten des Internetanschlusses, 3 weitere Knoten werden von Privatpersonen übernommen. Somit ist die Flüchtlingsunterkunft per DSL (16 MBit/s) plus 4 weitere Internet-Anschlüsse ans Internet angebunden. Der Vollständigkeit halber möchte ich anfügen, daß die Stadt Wiesbaden die Kosten eines Servers (=Gateways) für Freifunk für den Zeitraum von 2 Jahren übernimmt.

So sieht diese Technik auf dem Dach der Unterkunft aus:


Auf dem Dach der Unterkunft
© Freifunk

Seit Mitte 2016 ist das WLAN in dieser Flüchtlingsunterkunft in Betrieb. Und so wird es genutzt:

Ausschnitt aus der Freifunk-Karte

Typischerweise sind dort zwischen 100 und 200 Smartphones angemeldet, es ist also keine ganz kleine Installation. Sicherlich ist dies nicht mit "Einer Kugel Eis" machbar.


Kosten

Die Kosten der Hardware finden Sie hier: geplante Technik. Das Anbringen der Hardware geschah im Rahmen der erfolgten Umbaumaßnahmen, wurde somit quasi "nebenbei" erledigt. Da diese Stunden nicht explizit ausgewiesen wurden, kann man diese Kosten nur schätzen. Ich nehme jetzt einen Betrag von 5.000€ an, damit dürfte ich recht gut liegen. Und für Hinweise auf Fehler meinerseits bin ich immer offen. Sie können mir über die Mail-Funktion rechts auf dieser Seite eine Mail mit Ihrer Kritik oder Ihrer Schätzung schicken.

In der Aufstellung der Kosten fehlt jetzt noch der Anteil der Freifunker an dieser Installation. Diese Arbeit erfolgte ehrenamtlich und unentgeltlich, somit sind der Stadt Wiesbaden dafür keine Kosten entstanden.


Fazit

Von "Einer Kugel Eis" bis zu dieser Flüchtlingsunterkunft reicht die Bandbreite der Kosten einer WLAN-Installation, also von 1,50€ bis zu 15.000€. Bitte vergleichen Sie dies mit der Aussage der Stadtpolitik, daß eine WLAN-Installation durchschnittlich 15.000€ kostet.


Luft nach oben

Gibt es auch größere WLAN-Installationen? Geht es auch teurer? Ja, das geht. Auf dem Hessentag vom 9. bis 18. Juni 2017 in Rüsselsheim hat Freifunk für das WLAN auf den öffentlichen Plätzen gesorgt. Hier finden Sie einen Überblick über die Installation:
Quelle: Freifunk auf Twitter

Und so wurde das WLAN am Hessentag genutzt:
Quelle: Freifunk auf Twitter

In der Spitze Über 800 Teilnehmer gleichzeitig im WLAN-Netz, fast 2.5 Terabyte an Daten, die in den wenigen Tagen des Hessentages übertragen wurden, das ist eine Nummer grösser als das von mir hier beschriebene WLAN in der Flüchtlingsunterkunft. Sicherlich ist diese Lösung noch ein Stück teurer als die hier beschriebene Lösung, aber es zeigt, was mit Freifunk machbar ist.

Auch hier gibt es noch Luft nach oben, denn dieses WLAN war ausgelegt auf bis zu 2.500 gleichzeitig angemeldete Teilnehmer. Auch das ist noch nicht das Ende.


Nachtrag zu Richtfunk

Richtfunk ist keine neue Technik und auch keine Entwicklung von Freifunk. Damit experimentierte man schon lange, es gab auch praktische Einsätze dafür. Ein Beispiel aus der Wikipedia: Richtfunkverbindung nach West-Berlin.

Auch im militärischen Bereich wurde Richtfunk eingesetzt. Hier eine Aufnahme aus dem Jahr 1967:

© J. Becker, Baumholder, 1967

Mit diesem Geräten konnte man eine Strecke von bis zu 80km überbrücken. Damit kann und darf Freifunk nicht arbeiten.

Donnerstag, 13. September 2018

Open Data: Haushalt der Stadt Wiesbaden


Das Stadtparlament der Stadt Wiesbaden kennt Ausschüsse, in denen Einzelfragen diskutiert werden, die man nicht im grossen Plenum diskutieren will. Hier finden Sie eine Liste dieser Ausschüsse1). Einer dieser Ausschüsse trägt den Namen Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik ( 056 ), dort werden u.a. die IT-Themen besprochen, manchmal.

Die letzte Sitzung dieses Ausschusses fand am 18.8.2018 statt. Der Wiesbadener Kurier berichtete in seiner Ausgabe vom 4.9. über diese Sitzung unter der Überschrift: "Gute Idee von der falschen Seite" (leider nicht online verfügbar). Als IT-relevantes Thema gab es in dieser Sitzung des Ausschusses diesen Antrag der Fraktion Linke&Piraten: Eingaben "Partei glitzerkollektiv.de".

In diesem Antrag findet man mehrere Aspekte, wobei ich hier für diesen Text nur einen Aspekt herausgreifen möchte: Die Stadt Wiesbaden soll ihren Haushalt in maschinenlesbarer Form zur Verfügung stellen. Dieser Vorstoß fällt unter das Schlagwort Open Data, was ja bereits mehrmals ein Thema in diesem Blog war.


Open Data

Was versteht man unter Open Data? Dazu schreibt Wikipedia:
Als Open Data (aus englisch open data, wörtlich offene Daten) werden Daten bezeichnet, die von jedermann ohne jegliche Einschränkungen genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen.

Die Forderung danach beruht auf der Annahme, dass frei nutzbare Daten zu mehr Transparenz und Zusammenarbeit führen. Der volkswirtschaftliche Wert offener Daten aus der öffentlichen Verwaltung wurde 2016 von der Konrad-Adenauer-Stiftung auf jährlich 43,1 Milliarden Euro geschätzt. Um die Nachnutzbarkeit zu gewährleisten, werden Freie Lizenzen verwendet. Die Open-Data-Bewegung ist im Umfeld der Wissensallmende anzusiedeln und teilt viele Argumente mit den artverwandten Themen Open Source, Open Content, Open Access und Open Education. Die Bereitstellung offener Daten durch die öffentliche Hand wird als eine Voraussetzung für Open Government angesehen.

Quelle: Artikel zu Open Data in der Wikipedia

Ein vernünftige Sache, wie ich finde. Leider ist dies bei der Stadt Wiesbaden noch nicht umgesetzt, auch in der Stadtpolitik spielte das Thema bisher keine Rolle. Bei der Kommunalwahl in Wiesbaden in 2016 war die SPD die einzige Partei, die dieses Thema in ihrem Wahlprogramm angesprochen hatte:
Open Data
Wir wollen die Daten, die der Stadtverwaltung zur Verfügung stehen bzw. die sie erstellt, allen Bürgerinnen und Bürgern, zur Nutzung, Weitergabe und Weiterverwendung zur Verfügung stellen. Die Grenzen der Offenlegung der Daten werden durch Gesetze vorgegeben (Datenschutz, Urheberrecht usw.). Schon jetzt werden zahlreiche Daten über das Internet zur Verfügung gestellt, so z.B. der Haushaltsplan der Stadt, Gutachten, sofern dies rechtlich möglich ist, sowie Bebauungspläne, statistische Berichte und vieles mehr. Daran wollen wir festhalten und dort, wo es möglich ist, noch mehr Informationen zur Verfügung stellen. Unser Ziel ist es die Bürgerinnen und Bürger an der Stadtgestaltung zu beteiligen. Mit Open Data soll es möglich sein, Bürgerdienste von Bürgern für Bürger zu schaffen.

Quelle: Programm der SPD zur Kommunalwahl in Wiesbaden 2016


Haushalt der Stadt Wiesbaden

Worum geht es in obigem Antrag? Der Kern der Forderung ist die Offenlegung des Haushalts der Stadt Wiesbaden in einer Form, die von einem Computer weiterverarbeitet werden kann (zumindest sehe ich diesen Punkt als Kern des Antrags).

Der Haushalt der Stadt Wiesbaden beträgt über 1 Milliarde Euro, jeweils für das Jahr 2018 und 2019. Er speist sich aus Steuergeldern, also Ihrem und meinem Geld. Und als Wähler haben Sie und ich einen Anspruch auf Informationen, wofür dieses Geld ausgegeben wird. Nun kann man diesen Haushalt auch als PDF-Datei erhalten, aber was kann man mit einer PDF-Datei machen? Wikipedia schreibt dazu:
Ziel war es, ein Dateiformat für elektronische Schriftstücke zu schaffen, sodass diese unabhängig vom ursprünglichen Anwendungsprogramm, vom Betriebssystem oder von der Hardwareplattform originalgetreu wiedergegeben werden können.

Quelle: Portable Document Format

Und weiter schreibt Wikipedia dazu:
Das Format ist jedoch nicht mit Dateiformaten von Textverarbeitungsprogrammen oder Grafikprogrammen vergleichbar und eignet sich, abgesehen von der Notiz- und Kommentarfunktion, nur begrenzt zur Weiterverarbeitung von Dokumenten.

Quelle: Bearbeiten von Dokumenten

Schauen Sie sich doch bitte einmal diese Darstellung eines Haushalts der Stadt Wiesbaden an. Hier finden Sie diesen als PDF-Datei: Haushalt. Sie finden dort die Haushalte der Stadt Wiesbaden von 2008/2009 bis 2016/2017, aber leider noch nicht den Haushalt für 2018/2019.


Durchblick

Verstehen Sie diesen Plan? Sicherlich muß man sich in ein solches Sachgebiet einarbeiten, was vermutlich auch Zeit erfordert. Trotzdem sind diese Zahlen in dieser Form kaum verwertbar. In dieser Form ist der Haushaltsplan nicht besser verwertbar als ein Ausdruck auf Papier.

Ich möchte Ihnen diese Seite präsentieren: Offener Haushalt. Dies kann dann z.B. so aussehen (am Haushaltsplan der Stadt Frankfurt):

OffenerHaushalt.de

Weitere Informationen kann man erhalten, in dem man auf einzelne Felder klickt. Allerdings ist diese Software noch im Aufbau begriffen, aber die Richtung ist erkennbar. Hier beschreiben die Macher sich selbst: Über das Projekt:
OffenerHaushalt.de trägt dazu bei, dass Bürger ein klareres Bild über die Finanzen ihrer Kommune bekommen und somit besser am politischen Diskurs teilnehmen können. Die Visualisierung und Erklärung von Haushaltsplänen ist dabei nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer transparenten und partizipativen Finanzpolitik. Deshalb fordern wir, dass

  • sämtliche Haushaltsdaten maschinenlesbar (z.B. als CSV-Datei) zur Weiterverwendung veröffentlicht werden.
  • die Daten ausreichende Informationen liefern, um eine aussagekräftige Analyse der regionalen / lokalen Haushaltspolitik vornehmen zu können. Das bedeutet, dass zusätzlich zu Haushaltsplänen auch die Sondervermögen und Beteiligungen der jeweiligen Kommune maschinenlesbar veröffentlicht werden.
  • sich öffentliche Verwaltungen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft austauschen und einen deutschen Standard für offene Finanzdaten erarbeiten. Hierfür laden wir Sie herzlich zur Mitarbeit ein.

Quelle: Über Finanzdaten


Schlagworte

Sowohl im Antrag der Fraktion Linke&Piraten als auch im Text der Seite Offener Haushalt tauchen einige Schlagworte auf. Diese sind csv, OParl und XBRL, die ich Ihnen hier erläutern möchte.

CSV

In meinem Text zu Feinstaub und Stickoxide finden Sie ein Beispiel zu Daten im CSV-Format, nämlich die Messwerte der Luftmessstation an der Ringkirche. Daten in diesem Format können Sie sehr einfach in Excel (oder ähnlichem Programm wie LibreOffice) importieren und dort weiterverarbeiten.
Wikipedia hat eine Beschreibung dieses Datenformats: CSV (Dateiformat).


OParl

Eine weitere Möglichkeit bietet OParl, zu dem Sie hier Informationen finden: OpenData für Ihr Rat- oder Kreishaus.

XBRL

Auch zu diesem Schlagwort findet sich ein Eintrag in der Wikipedia: XBRL (eXtensible Business Reporting Language).

Sie sehen, es gibt vielfältige Initiativen zu diesem Thema.


Ziel der Initiativen

Zu jedem Datenformat finden Sie auf der entsprechenden Seite Beispiele. Und wenn Sie sich diese Beispiele ansehen, werden Sie feststellen, daß Sie für das menschliche Auge kaum lesbar sind. Das macht aber nichts, denn diese Daten sollen vom Computer gelesen werden. Dieser wird die Daten aufbereiten und in eine Speicherform bringen, damit ein nachfolgendes Programm diese Daten weiterverarbeiten kann (d.h. Aufbereitung, Visualisierung, Report). Und das ist der Sinn dieser Aktionen und dieses Antrags.

Natürlich kann und wird nicht jeder Leser dieses Blogs sich die Daten holen, aufbereiten, in eine Datenbank stecken und darüber eigene Auswertungssoftware laufen lassen, aber vielleicht werden dies einige Bürger dieser Stadt machen. Und wenn diese Bürger diese Daten dann der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, dann gewinnen alle Bürger dieser Stadt von dieser Form des Engagements. Und vielleicht hat jemand eine neue Idee, auf diese Daten drauf zu schauen und eine andere Form der Auswertung durchzuführen, eine Anwendung, an die wir heute noch nicht denken, dann können wir alle davon gewinnen.


Fazit

Ich unterstütze die Forderung und die Initiativen zu Open Data.




Anmerkungen:

Montag, 20. August 2018

Für eine Kugel Eis


In Wiesbaden zahlte ich vor kurzem 1,30€ für eine Kugel Eis. Und ich will Ihnen hier zeigen, daß man für diesen Betrag ein WLAN aufbauen kann. Nun gut, ganz komme ich mit diesem Betrag nicht hin, ich brauchte dafür 1,37€. Ich bitte Sie, mir diese kleine Ungenauigkeit durchgehen zu lassen.

Dies hier ist der Computer, der dieses WLAN aufbaut:


Links sehen Sie eine SIM-Karte in Standardgröße, in der Mitte die Platine, die den Computer enthält, und rechts sehen Sie zum Größenvergleich eine 1€-Münze. Sie sehen, dieser Computer ist nicht sehr groß, so ca. 14 x 25 mm.

Und hier finden Sie den Beleg: Für dieses Teil habe ich 1,37€ bezahlt, und dabei auch nur ein Exemplar bestellt:


Und das ist der Computer, der dies alles macht: ESP8266. Hier sehen Sie die Details:

© Wikipedia

Ein kleiner Hinweis: das mäandernde Band im oberen Teil der Platine ist die Antenne.


Internet

Mit diesem Gerät kann ich jetzt ins Internet gehen. Vorher muß ich aber noch ein paar Einstellungen vornehmen. Nach dem Einschalten des Computers (d.h. dieses Teil wird mit Strom versorgt) kann man sich mit dem WLAN verbinden und sieht dann eine Seite mit der Konfiguration:

Konfiguration des kleinen Computers
Konfigurations-Seite Übersicht WLANs

Im ersten Bild sehen Sie die Einstellmöglichkeiten zum WLAN, das dieser Computer aufbaut. Hier habe ich in der zweiten Gruppe (= AP Settings) eingegeben, wie sich dieses WLAN gegenüber der Öffentlichkeit präsentieren soll (SSID=EineKugelEis, kein Passwort). Und in der ersten Gruppe (= STA Settings) haben ich eingegeben, wie sich dieser Computer mit dem Internet verbinden kann.

Das zweite Bild stammt von meinem Smartphone. Darauf sehen Sie, daß dieser kleine Computer in der Tat ein WLAN mit dem Namen EineKugelEis aufbaut und mein Smartphone sich bereits mit diesem WLAN verbunden hat.

Funktioniert dies auch? Mein Smartphone hat sich bereits mit diesem WLAN verbunden, aber ich könnte auch ein Tablet oder ein Notebook dafür nehmen. Auf einem solchen Gerät kann ich nun den Browser verwenden und darüber ins Internet gehen. Zur Prüfung einer Internetverbindung verwende ich gerne diese Seite: TimeAndDate.com. Diese Seite sendet Datum und Uhrzeit via Internet und die angezeigten Werte kann man dann mit der aktuellen Uhrzeit vergleichen. Bei einer funktionierenden Verbindung sind die angezeigten Werte korrekt. Zum Zeitpunkt meines Test erhielt ich diese Anzeige:


Datum und Uhrzeit stimmten, der Ort war falsch. Naja, aber die Internetverbindung über diesen kleinen Computer funktioniert.

Sie müssen mir dies nicht glauben, ich bin gerne bereit, dies auch öffentlich zu demonstrieren.


Grund der Demonstration

Innerhalb der Stadt Wiesbaden beginnt man allmählich mit der Diskussion über ein öffentliches, von der Stadt Wiesbaden gesponsertes WLAN. Wiesbaden ist da spät dran, wie Sie als Leser dieses Blogs sicher schon bemerkt haben. Und da die Stadtverwaltung und die Stadtpolitik diese Entwicklung erfolgreich verschlafen hat, hat man keine Erfahrungen zu Aufwand und Wartung eines solchen Netzes. Der Magistrat der Stadt Wiesbaden schätzt die durchschnittlichen Kosten für die Installation eines öffentlichen WLANs auf ca. 15.000€, nach meiner Meinung ist dies eine astronomische Zahl.

Ich bin anderer Meinung. Man kann für einen wesentlich niedrigeren Betrag ein funktionierendes WLAN aufbauen, wie dies Freifunk permanent vorführt. Immerhin hat Freifunk ca. 350 öffentliche WLAN-Knoten in Wiesbaden aufgebaut, und dies als Privatpersonen. Und Sie als Privatperson haben vermutlich auch einen Internetanschluß in Ihrer Wohnung, möglicherweise darüber sogar WLAN. Was hat Sie die Installation dieses WLANs gekostet? Sehen Sie.


Aus dem Land des Lächelns

Den von mir verwendeten und oben abgebildeten Computer habe ich aus China bezogen. Nun kennen Sie vermutlich den Begriff China-Schrott, aber dies gilt nicht für dieses Teil, das ist eher High-Tech Made in China. Um es in den Worten eines Computer-Nerds auszudrücken: es handelt sich um eine CPU mit 32 Bit Verarbeitungsbreite, die mit 80 MHz getaktet ist. Dazu kommt noch Flash-Memory als Speicher plus ein paar weitere Kleinigkeiten wie WLAN. Und es funktioniert.

Ich habe eine Information vergessen: Bezahlt habe ich einen Betrag von 1,37€. In diesem Betrag enthalten war der Versand des Produkts per Brief von China nach Deutschland an meine Adresse.


Alles wird teurer

So sagt man. Dies gilt aber nicht für Computerleistung. So wurde der erste PC von IBM für etwa 20.000 DM verkauft, während ein heutiger Standard-PC vielleicht 500€ (entspricht ca. 1.000 DM) kostet. Dies bedeutet eine Preissenkung von ca. 8-9% pro Jahr. Und bitte vergleichen Sie die Leistungsfähigkeit der heutigen PCs mit der Leistungsfähigkeit des ersten PCs - das ist bei dieser Rechnung noch nicht berücksichtigt.

Und dies gilt natürlich auch für WLAN.

WLAN verwendet man, wenn man mehrere Teilnehmer mit dem Internet verbinden will, und das ohne Kabelsalat. Die Technik ist genormt, ausgereift und preiswert. Man kann es einfach aufstellen und installieren; manche Administratoren konfigurieren den Zugang zum Internet sogar so, daß sich das Smartphone ganz einfach und ohne Probleme damit verbinden kann (das will aber nicht jeder, leider).


Kritik

Natürlich ist dieser kleine Computer nicht die Antwort auf alle Fragen zum Thema WLAN. So ist dieser kleine Baustein nicht geeignet, die gesamte Fußgängerzone mit WLAN zu versorgen. Es gibt noch einige weitere Kritikpunkte daran, aber die finden Sie sicher selbst heraus.

Dies ist eine Machbarkeitsstudie, also ein proof of concept (so nennt man das doch heute). Man kann WLAN aufbauen für wesentlich weniger als 15.000€. Das wollte ich zeigen.


Eine Kugel Eis

Sofern die Stadt Wiesbaden Speiseeis herstellen und verkaufen würde, würde dann eine Kugel Eis auch 15.000€ kosten?


Danksagung

Ein Dankeschön geht an dieses Projekt: martin-ger/esp_wifi_repeater, denn diese Software verwende ich im Rahmen meines Projekts.

Ebenfalls danken möchte ich Samuel vom CCC Wiesbaden für die Unterstützung.

Samstag, 28. Juli 2018

Feinstaub


Zum Thema Feinstaub hatte ich bereits vor einigen Wochen einen Text hier auf diesem Blog veröffentlicht: Feinstaub und Stickoxide. Damals hatte ich Ihnen gezeigt, wo die hessische Landesregierung Meßstationen betreibt, wie Sie an die dort gemessenen Daten herankommen, sie holen und mit eigenen Mitteln auf Ihrem PC auswerten können.

Ich habe mich danach gefragt, wie die Belastung mit Feinstaub bei mir in der Straße aussieht. Und im Ergebnis habe ich mir eine eigene Meßstation gebaut. So sieht dies bei mir jetzt aus:


Ich möchte Ihnen hier zeigen, wie groß der Aufwand für den Bau einer solchen Meßstation ist. Und ich will Ihnen Mut machen, auch eine solche Meßstation zu bauen und zu betreiben.

Aber erst noch einmal einige allgemeine Erläuterungen, damit wir dasselbe verstehen.


Was versteht man unter Feinstaub ?

In der Wikipedia finden Sie zu dieser Frage einen längeren Text, der so beginnt:

Feinstaub ist ein Teil des Schwebstaubs. Die aktuelle Definition des Feinstaubs geht zurück auf den im Jahr 1987 eingeführten „National Air Quality“-Standard for Particulate Matter (kurz als PM-Standard bezeichnet) der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency). Die ursprüngliche Definition des Feinstaubs basierte auf der Johannesburger Konvention aus dem Jahr 1959 und sah als Trennkorndurchmesser einen aerodynamischen Durchmesser von 5 µm vor. Etwa 90 % des Feinstaubs in der Atmosphäre weltweit sind natürlichen Ursprungs, wie zum Beispiel durch Aerosol aus Meerwasser über den Ozeanen, vulkanische Aktivität und Waldbrände. Die restlichen 10 % sind anthropogenen Ursprungs (durch Menschen verursacht), überwiegend durch die Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen.

Quelle: Wikipedia

In diesem Text wird auf die US-amerikanische Umweltschutzbehörde verwiesen. Auf der entsprechenden Seite dieser Behörde finden Sie dazu folgendes Bild:

© United States Environmental Protection Agency
gefunden hier: Particulate Matter (PM) Basics


Auf dem Bild sehen Sie ein Sandkorn durchschnittlicher Größe, wie Sie es an einem Strand finden. Daneben ist ein menschliches Haar abgebildet. Zusätzlich finden Sie die Feinstaub-Partikel in den Größen PM10 und PM2.5, um die es in der aktuellen Debatte zum Thema Feinstaub geht.

Sie sehen die Größen der einzelnen Partikel. Und PM10 (= die blauen Kügelchen) steht für Teilchen mit einer Größe kleiner als 10µm, d.h. kleiner als 1/100 Millimeter. Entsprechend steht PM2.5 (= die roten Kügelchen) für Teilchen mit einem Durchmesser kleiner als 2,5µm, d.h. kleiner als 1/400 Millimeter.

Feinstaub wird von Menschen eingeatmet, allerdings filtert die Nase einen großen Teil aus der Luft heraus. Je kleiner die Teilchen sind, desto schwieriger wird das herausfiltern dieser Teilchen und desto tiefer dringen diese Teilchen in die menschliche Lunge ein. Zu den Auswirkungen dieser Teilchen auf die Gesundheit eines Menschen schreibt Wikipedia:

Auswirkungen der restlichen Feinstäube sind die Verstärkung von Allergiesymptomen, die Zunahme von asthmatischen Anfällen, Atemwegsbeschwerden und Lungenkrebs sowie ein gesteigertes Risiko von Mittelohrentzündungen bei Kindern und Beeinträchtigungen des Nervensystems.[42] Daneben werden auch Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt) angenommen. Das Ausmaß der Auswirkung von Partikeln auf die Atemwege hängt neben der chemischen Zusammensetzung auch von der Größe der Partikel ab: Je kleiner ein Partikel ist, desto tiefer kann es in die Lunge eindringen.

Quelle: Wirkungen auf die Gesundheit

Zusammengefasst: wir müssen da etwas tun! Aber was und wie?


Fahrverbote

In der Diskussion zur Lösung des Feinstaub-Problems findet man Schlagworte von Fahrverboten bis Verbot von Dieselmotoren. Stuttgart ist besonders betroffen und informiert seine Bürger: Gemeinsam für saubere Luft. In einzelnen Städten ergreift man auch bereits entsprechende Maßnahmen. So wurden in Hamburg einzelne Straßen gesperrt für Dieselfahrzeuge ohne Euro-6-Norm: Hamburg Diesel-Fahrverbote.


Was tun ?

Was kann man als Bürger tun? Nach meiner Vorstellung besteht der erste Schritt darin, einmal die Probleme zu bestimmen, und zwar möglichst genau. Und das habe ich gemacht, und zwar so: Luftverschmutzung selbst messen: In einer Stunde zum Feinstaub-Messgerät. Man baut sich sein Meßgerät selbst und kann dann feststellen, wie hoch oder niedrig die Feinstaubbelastung am Ort des Meßgerätes ist. Das Ziel ist, möglichst viele Daten zu gewinnen und damit anschließend auf die Politik einzuwirken: Wie man mit Daten die Luft verbessert.


Bauanleitung

Als Voraussetzung für eine solche Meßstation benötigt man ein WLAN, denn die Meßwerte sollen auf einer zentralen Karte dargestellt werden und dazu müssen sie an eine zentrale Stelle gesendet werden. Das Senden der Daten erfolgt per WLAN von der Meßstation an einen Router und von dort aus weiter an den zentralen Server - ohne WLAN geht halt nix. Und danach geht es los, hier finden Sie alle Schritte bis zum fertigen Meßgerät:

Das ist alles. Schauen Sie sich das bitte genau an und dann geht es los. Das sind die einzelnen Schritte:
  • Teile bestellen bzw. besorgen nach Einkaufsliste: Feinstaubsensor – Bauanleitung
  • in 2 - 4 Wochen kommen dann die Einzelteile per Post
  • danach installieren Sie auf Ihrem PC die Arduino-Software
  • die Software für das Meßgerät auf den kleinen Computer überspielen: Firmware einspielen
  • mit 7 Kabeln die richtigen Beinchen miteinander verbinden
  • mit Kabelbindern fixieren und die fertigen Teile in das Rohrstück schieben
  • USB-Kabel an das entsprechende Netzteil und Sie sind fast fertig
  • die Meßstation baut nun ein eigenes WLAN auf, typischerweise beginnt der Name dieses WLANs mit Feinstaubsensor_.
  • So sah das bei mir auf dem Smartphone aus:
  • auf Ihrem Smartphone oder einem Notebook verbinden Sie das Gerät mit diesem WLAN und rufen Sie im Browser diese Seite auf: 192.168.4.1
  • damit erhalten Sie die Statusseite Ihrer Meßstation. Bei mir sah das so aus:
  • Auf dieser Seite geben Sie die Daten Ihres WLANs ein
  • notieren Sie sich bitte die Nummer des Meßgerätes (= ID) und schicken Sie die Statusseite zurück (=speichern)
  • nun folgt noch die Mail an die Gruppe in Stuttgart (siehe letzte Schritte in der Bauanleitung)

Das ist alles. Bitte halten Sie sich an die beschriebenen einzelnen Schritte, denn diese funktionieren.

Aufwand

Die Einzelteile zusammen kosten etwa 30€. Und nach höchstens einer Stunde war alles fertig.


Hilfe

Sie brauchen trotzdem Hilfe? Entwickelt wurde dieses Projekt in Stuttgart, aber Stuttgart ist etwas weit, um mal kurz um Hilfe zu bitten. Aber auch in Frankfurt gibt es eine Gruppe, die bei solchen Projekten Unterstützung anbietet: OKLab Frankfurt. Oder Sie fragen beim CCC in Wiesbaden nach, denn bei denen ist das entsprechende Fieber ausgebrochen: In letzter Zeit ist bei uns vor Ort das ESP8266-Fieber ausgebrochen!, und ESP8266 ist genau das Teil, das in diesem Projekt verwendet wird.

Sie sehen, es gibt jede Menge Unterstützung für Ihr Projekt.


Ergebnisse

Nachdem alles fertiggestellt ist und die Meßstation im Freien an der Wand hängt, will man auch Ergebnisse sehen. Ich zeige Ihnen hier einmal die Ergenisse meiner Meßstation.

Die Ergebnisse können Sie auf dieser Karte einsehen: Übersichtskarte. Dies ist der Einstieg, also eine Weltkarte, aber Sie können sich in diesr Karte bewegen und vergößern, bis Sie eine gewünschte Station gefunden haben. Meine Station finden Sie hier: Meßstation in Erbenheim. Klicken Sie bitte auf das Sechseck in Erbenheim und am rechten Bildschirmrand erscheint die Station 15155 (= Id meiner Meßstation). Klicken Sie bitte auf das Pluszeichen vor dieser Zahl, dann öffnet sich ein Fenster mit Übersichtsdaten1). So sah das vor einigen Tagen bei mir aus:

Daten der Meßstation
Ort der Station Meßergebnis

Daneben gibt es weitere Seiten, auf denen man sich die Meßergebnisse über einen längeren Zeitraum ansehen kann. Hier zwei Beispiele für solche Meßreihen meiner Meßstation:

Meßwerte einer Woche
Werte WPM10 Werte PM2.5

Ergebnisse

Das schaut alles gut aus, zumindest bei mir in der Strasse. Fahrverbote sind nicht zu befürchten, wobei ich auch kein Auto mit Dieselmotor fahre. Aber können Sie mir diesen Ausrutscher nach oben erklären? Wobei, die Werte liegen immer noch im zulässigen Bereich.


Kreuzfahrtschiffe

Bei Diskussionen zum Thema Feinstaub in unseren Städten kommt unweigerlich der Hinweis auf die Kreuzfahrtschiffe, die ein Vielfaches an Dreck in die Umwelt blasen als jedes Auto mit Dieselmotor. Ich möchte Ihnen hiermit versichern: Sobald ein Kreuzfahrtschiff an meiner Meßstation vorbeikommt, wird diese Station die Abgase messen und ich werde Ihnen diese Werte hier präsentieren. Versprochen.


Danksagung

Ein solches Projekt entsteht nicht von alleine. Und deshalb möchte ich Danke sagen an einige Menschen, die mich unterstützt haben.

Beginnen möchte ich mit Daniel und Volker von Freifunk Wiesbaden, die mich auf diese Seite hinwiesen: luftdaten.info.
Ein grossen Danke geht an die Leute von OKLabs Stuttgart: Feinstaubsensoren, daß sie dieses Projekt durchführen.
Ebenfalls danken möchte ich dem OK Labs Frankfurt am Main: Stadtentwickler in Frankfurt/M. gesucht!, das hat mir Mut gemacht.
Und last but not least geht mein Dank an Werner und Rainer für handwerkliche Unterstützung (ich bin halt doch bloß Theoretiker).






Anmerkungen:
1) Sollte bei Ihnen eine ander Zahl (=andere Station) erscheinen, dann klicken Sie bitte auf den Reload-Button Ihres Browsers und danach auf das Sechseck in Erbenheim. Dann erscheint die richtige Meßstation.