Dienstag, 23. Februar 2021

Wahlkampf-Splitter


Am 14. März ist Kommunalwahl. Und so präsentieren sich die antretenden Parteien im besten Licht, mit dem besten Gewand und mit ihren guten Absichten.

Bei der Durchsicht der guten Absichten sind mir einige Punkte aufgefallen, die ich hier präsentieren möchte. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Ausgewogenheit, ist aber auch nicht tendenziös. Diese Punkte sind mir halt aufgefallen. Die Punkte betreffen CDU, SPD und Grüne.


CDU

Und da das Thema WLAN ein Dauerbrenner auf diesem Blog war, möchte ich auch mit einer Aussage zu diesem Thema beginnen:

aus: Ei GUDE WI (Zeitung der CDU-Rathausfraktion), Seite 8

Also, irgendwie ist da etwas an mir vorbei gegangen.

In Wiesbaden gibt es Freifunk mit über 200 WLAN-Knoten, dieses Netz ist aber mit diesem CDU-Text nicht gemeint. Daneben gibt es noch die WLAN-Hotspots der Wall-AG, die auch schon Thema hier auf diesem Blog waren. Insgesamt sind dies 15 Stück. Und es gibt ein städtisches WLAN, z.B. am Rathaus, in der Stadtbücherei und an weiteren Orten. In den Vororten gibt es ein städtisches WLAN in Heßloch am Kelterhaus (siehe WLAN für Wiesbaden-Heßloch!), was aber auch ein schönes Stück Arbeit war, bis es installiert und nutzbar war. Und im Rahmen des Kampfes für ein WLAN an diesem Platz hat der Wirtschaftsdezernent (der übrigens von der CDU gestellt wurde) immer und immer wieder darauf verwiesen, daß dies der Markt regeln würde, dies also nicht Aufgabe der Stadtpolitik sei.

Und wie sieht das in den Stadtteilen aus? Bitte überprüfen Sie in Ihrem Stadtteil, ob es ein entsprechendes WLAN gibt. Hier in Erbenheim gibt es nichts dergleichen, sieht man einmal vom WLAN am Weinstand ab, das es aber auch nur selten gibt. Und das WLAN an diesem Weinstand hat nichts mit der Stadt Wiesbaden zu tun. Insbesondere hat es nichts mit der Politik der CDU zu tun, denn dieses WLAN gibt es nur, wenn die SPD in Erbenheim den Weinstand betreibt (also viel zu selten).


SPD

Auf der SPD-Liste tritt Michaela Apel zur Wahl an. In der Darstellung Ihrer politischen Position findet man folgende Aussage:

Quelle: SPD Wiesbaden: Platz 8 Michaela Apel

Bislang werden die Unterlagen für Stadtverordnete gedruckt und per Boten verteilt, auf Wunsch auch per Mail versandt. Sofern sie per Mail versandt werden, möchte Frau Apel sie aber nicht alle in ihrem Mailpostfach finden.

Da muß ich jetzt mind. 25 Jahre zurückgehen. Damals war CompuServe der angesagte Dienst. Bei diesem Dienst hatte ich mich angemeldet und bin mit Begeisterung dort auf die Suche gegangen. Von meinem PC aus ging das über ein Modem mit der Wahnsinnsgeschwindigkeit von 2.400 Bits pro Sekunde per Telefon nach Frankfurt, wo dann CompuServe dies übernahm und zu ihren Servern in die USA weiterleitete. Als Software diente mir das Programm ProComm, ein Terminalprogramm. An Kosten fiel die Telefonverbindung nach Frankfurt an und von dort berechnete CompuServe einen Betrag von einigen Pfennigen für jede Minute. Das war alles neu, alles toll und ich musste überall hin und mir das ansehen. Und somit habe ich im ersten Monat ca. 200 DM für meine Aktivitäten auf CompuServe bezahlt. Das war natürlich zuviel. Ein Bekannter hat mir dann das Programm OzCIS empfohlen, das folgende Arbeitsweise kannte:

  • im ersten Durchgang wurden die Überschriften aller neuen Beiträge geholt, die in den für mich interessanten Diskussionsforen eingestellt wurden. Diese Übersicht habe ich mir dann angesehen und an einigen Überschriften ein Häkchen gemacht
  • im zweiten Durchgang wurden dann die Texte der Beiträge gelesen, die ich angekreuzt hatte. Diese habe ich mir dann angesehen und möglicherweise einen eigenen Beitrag dazu verfasst
  • im dritten Durchgang wurden dann meine Beiträge an die entsprechenden CompuServe-Foren geschickt

Erhalten habe ich also erst einmal nur eine Übersicht über die Beiträge, aus der ich eine Auswahl getroffen habe. Diese Beiträge wurden dann in einem eigenen Durchgang auf meinen Computer geladen. Vor 25 Jahren ging das bereits, was Frau Apel hier als zukünftigen Schwerpunkt im Bereich Digitalisierung benennt. Die Kosten für meine CompuServe-Aktivitäten sanken dadurch auf etwa 40 DM/Monat, und dabei nutzte ich CompuServe immer intensiver.

Vor 25 Jahren ging das bereits, aber wie sieht das heute aus? Da das Beispiel Mail-Postfach genannt wurde, möchte ich eine heutige Lösung auch am Beispiel der Mails vorstellen. Mein Mailprogramm nennt sich Thunderbird und bietet folgende Möglichkeit: Die eingehenden Mails bleiben auf dem Server, allerdings wird mir der Absender und der Betreff angezeigt (irgendwie muß ich ja erfahren, daß eine Mail zu einem Thema eingetroffen ist). Und sofern mich eine Mail interessiert, wird der Inhalt dieser Mail nach einem Klick von mir vom Server auf meinen PC geholt. Dies funktioniert, Stand heute.

Mein Mailprogramm kann dies, andere Mailprogramme können dies sicherlich auch. Da wird eine Forderung aufgestellt, die vor 25 Jahren bereits erfüllt war, und die auch heute noch so geht. In der Politik in Wiesbaden ist das Thema Digitalisierung ein schwieriges.


Grüne

In Zeiten der Corona-Pandemie finden viele Veranstaltungen im Internet statt. So ist dies auch bei den Grünen:

Quelle: Auf einen Kaffee mit den GRÜNEN

Und das erhalte ich dann auf meinem PC:


Mein PC ist also nicht gut genug (Betriebssystem und/oder Browser). Da hole ich mal tief Luft und zähle die relevanten Daten meines PCs auf: Betriebssystem ist Ubuntu in der Version 20.04 (d.h. es ist Linux, was bei diesem Blog nicht verwundern sollte). Und als Browser setze ich den Firefox in der Version 85.0.1 ein. Die Software ist auf dem aktuellen Stand, daran kann es nicht liegen.

Laut Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2021 wollen die Grünen die Verwendung von Open Source-Software ausbauen:

Auch setzen wir uns dafür ein, dass von der Stadt möglichst Open-Source-Software eingesetzt wird und stadteigene Software-Entwicklungen per Open-Source verfügbar gemacht werden.

Quelle: Wahlprogramm der Grünen auf Seite 54

Die Software hier auf meinem PC ist Open Source, vollständig. Trotzdem funktioniert der Zugriff nicht.


Querverweise

Bei der Lektüre der Wahlprogramme fiel mir auf, daß es Probleme mit Verweisen auf andere Stellen innerhalb der gleichen Datei gibt.

Eine der Möglichkeiten des Internets ist der Verweis. Durch einen einfachen Klick auf eine entsprechend markierte Textstelle werden Sie zu einer anderen Seite geführt und kommen auch einfach wieder zurück. Diese Möglichkeit gibt es seit es einen Internetbrowser gibt, und die ich auch in diesem Text fleissig verwende. In einer PDF-Datei kann man dies auch machen. Und da alle Parteien ihre Programme für diese Wahl als PDF-Datei vorlegen, wundern mich folgende Textstellen doch:

  • SPD: (Querverweis: Kapitel Haltung gegen Rechts)
  • FDP: Verweis: Zum Thema Nachtbürgermeister siehe Kapitel Wirtschaft

Man kann in einer PDF-Datei ebenfalls einen Link angeben und mit einem einfachen Klick per Maus landet man dann an der entsprechenden Stelle. Man muß keinen Text mit einer Seitenzahl angeben und vom Leser erwarten, daß er auf die entsprechende Seite scrollt. Genau diese Möglichkeit findet man in den Wahlprogrammen von SPD und FDP nicht. In den Wahlprogrammen der anderen Parteien gibt es solche Querverweise nicht.


Fazit

Das Schlagwort Digitalisierung ist in aller Munde. Und gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Digitalisierung ist (Stichwort: Videokonferenz). Und die Pandemie hat gezeigt, wie der Stand der Digitalisierung in Deutschland allgemein und in Wiesbaden speziell ist. Klappen bei Ihnen die Videokonferenzen? Ohne Ruckler? Ohne Aussetzer? Ohne Rauswurf?

In die Digitalisierung wollen uns die Parteien führen. Und bei den gleichen Parteien funktionieren im Bereich der Digitalisierung selbst einfache Dinge nicht.

Mittwoch, 10. Februar 2021

abgehakt?


Der Wahlkampf für das Stadtparlament in Wiesbaden hat begonnen. Vielleicht sollten wir zurückblicken auf die jetzt ablaufende Wahlperiode: Welche Forderungen wurden vor der Wahl 2016 gestellt? Was wurde in dieser Wahlperiode erreicht?

Es ist an der Zeit, sich die Wahlprogramme der Kommunalwahl 2016 anzusehen und zu prüfen, an welche Forderungen man einen Haken machen kann.

Die Wahlprogramme der einzelnen Parteien zur Kommunalwahl 2016 hatte ich hier bereits dargestellt: Kommunalwahl in Wiesbaden 2016, wobei ich mich in diesem Text auf IT-Themen beschränkt habe. Und da sich dieser Blog mit IT-Themen beschäftigt, war dies auch naheliegend.

Nach der Wahl bildete sich eine Kooperation zwischen SPD, CDU und Grünen heraus, so daß ich mich in diesem Text auf die Aussagen dieser Parteien beschränken möchte. Eine Opposition hat kaum eine Möglichkeit, Forderungen und Wünsche umzusetzen, deshalb diese Beschränkung.

Welche Forderung wurde realisiert? Welche Forderung wurde begonnen, aber noch nicht fertiggestellt? Welche Forderung wurde vergessen? An welche Forderung können wir somit einen Haken machen? Der für IT-Fragen zuständige Ausschuss des Stadtparlaments ist "Bürgerbeteiligung und Netzpolitik". Welche Fragen aus den Wahlprogrammen wurden dort diskutiert? Welche Beschlüsse wurden dort dazu gefasst?

Also gehe ich 5 Jahre zurück und hole die Wahlprogramme der einzelnen Parteien zur Kommunalwahl 2016 hervor.


Aus den Wahlprogrammen zur Kommunalwahl 2016

Beginnen möchte ich mit einer Auswahl der Forderungen aus den Wahlprogrammen der 3 Parteien der Kooperation im Rathaus, wobei ich die Aussagen auf pointierte Forderungen verkürzen möchte. Die vollständigen Aussagen finden Sie unter dem jeweils angegebenen Link.

CDU

Auszug aus dem Wahlprogramm der CDU zur Kommunalwahl 2016:

Die CDU will endlich ein kostenloses öffentliches WLAN-Netz an zentralen Plätzen der Stadt.

Die verschiedenen Internetangebote und Smartphone-Apps der städtischen Kernverwaltung und der Beteiligungsgesellschaften wollen wir in eine Wiesbaden–App zusammenführen, die sich für alle gängigen Betriebssysteme eignet. Darüber hinaus soll die „Wiesbaden+“-App zu einem Wiesbaden-PORTAL ausgebaut werden, ein zentrales mobiles Informationsangebot in allen Lebenslagen. Hier sollen u.a. Busfahrpläne, Sehenswürdigkeiten, Fahrradrouten und barrierefreie Wege abgerufen werden können und alle digitalen Bürgerdienste inklusive der Mängelmeldung integriert werden.

Die CDU will, dass die Top-Level-Domain „.wiesbaden“ für Wiesbadener Verbände, Vereine, Unternehmen und Institutionen eingeführt wird.

Quelle: Kommunalwahl in Wiesbaden 2016: CDU-Programm

SPD

Auszug aus dem Wahlprogramm der SPD zur Kommunalwahl 2016:

Die Stadt braucht eine digitale Strategie
Deswegen wollen wir uns auch in der Stadtverordnetenversammlung verstärkt dem Thema Digitalisierung annehmen.

Die SPD Wiesbaden setzt sich daher dafür ein, dass alle Schülerinnen und Schüler den Umgang mit der digitalen Gesellschaft lernen.

Die SPD Wiesbaden wird an allen öffentlichen Einrichtungen dieser Stadt (Schulen, Ortsverwaltungen, Stadtbücherei, Ämter mit Besucherverkehr, ....) als auch an größeren Bushaltestellen und mindestens in jedem Ortsteil die Einrichtung eines kostenloses und öffentlich zugängliches WI(esbaden)-LAN Hotspots prüfen und nach und nach umsetzen.

Bei der Entwicklung einer solchen kommunalen Digitalisierungsstrategie auf dem Weg zu einer „Smart City“ wollen wir kompetente Kooperationspartner wie die Hochschule Rhein-Main und innovative Unternehmen unserer Stadt einbinden.

Flächendeckende Breitbandversorgung: Für uns ist die Glasfasertechnologie aktuell die einzige zukunftsfähige Technologie. So streben wir an, zukünftig bei Tiefbauarbeiten die nötigen Glasfaserkabel oder Leerrohre gleich mit zu verlegen.

Quelle: Kommunalwahl in Wiesbaden 2016: SPD-Programm

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Auszug aus dem Wahlprogramm von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Kommunalwahl 2016:

Als konkrete Maßnahme soll Wiesbaden daher an die Behördennummer 115 angeschlossen werden, da auch die umliegenden Landkreise sowie Frankfurt bereits daran teilnehmen. ... Für den Bürger bringt das den Vorteil, dass er sich nur die Nummer 115 merken muss, um alle verwaltungstechnischen Fragen beantwortet zu bekommen. Ein Anruf auf einzelnen Behörden und evtl. Weiterverbinden entfällt damit.

Die GRÜNEN setzen sich für die Einrichtung von Stadtteilforen ein, die sowohl internetgestützt als auch in Bürgerdiskussionen stattfinden können.

Wir wollen ein Medieninformationszentrum mit Beratungsstelle und Informationen für alle Bürgerinnen und Bürger zu den Themen Medienkompetenz (für Erwachsene, Jugendliche und Kinder), Informationsfreiheit und Datenschutz einrichten.

Außerdem fordern wir eine jährlich zu veröffentlichende Statistik über Art, Empfänger und Häufigkeit der Meldedaten, die vom Bürgerbüro angefordert werden.

Wir GRÜNE unterstützen den Einsatz von quelloffener, freier Software (Free Open Source Software-FOSS).

Wir wollen den Einsatz von FOSS in der Stadtverwaltung und den stadtnahen Gesellschaften stärken. FOSS-Software sollte überall dort zum Einsatz kommen, wo dies möglich und sinnvoll ist.

Immer wieder gibt es Hackerangriffe von außen, vor denen auch die Stadtverwaltung nicht verschont bleibt.

Das städtische Datennetz muss daher bestmöglich gegen Angriffe von außen geschützt werden.

Die Nutzerfreundlichkeit des PIWi muss kontinuierlich weiter entwickelt und verbessert werden.

Mit der Einführung spezieller Laptops für Magistratsmitglieder ist ein erster Schritt zum papierlosen Magistrat erreicht worden. Wir wollen dieses System erweitern und auch den Stadtverordneten zugänglich machen. Insbesondere muss die Möglichkeit zur Erstellung elektronischer Kommentare und eine berechtigte Weitergabe einzelner Dokumente eingerichtet werden.

Quelle: Kommunalwahl in Wiesbaden 2016: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Und ein weiterer Punkt aus dem Programm von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

30 Projekte für Wiesbaden
# 14 | Freies Netz für alle

Ohne Internet läuft heute fast nichts mehr. Deswegen wollen wir GRÜNEN im ersten Schritt in öffentlichen Gebäuden wie den städtischen Bürgerhäusern einen kostenfreien Internetzugang einrichten.

Langfristig streben wir ein öffentliches städtisches WLAN nach dem Vorbild anderer Städte in Wiesbaden an.

Quelle: Projekt #14


Bewertung

Was aus diesen Programmpunkten in den einzelnen Wahlprogrammen wurde realisiert?

WLAN

An mehreren Plätzen dieser Stadt gibt es mittlerweile ein WLAN-Angebot der Stadt, was ja auch mehrfach ein Thema auf diesem Blog war. Und dazu kommen noch die Standorte von Unitymedia, die man aber kaum als Erfolg der Stadtpolitik bewerten kann. Und natürlich gibt es Freifunk in Wiesbaden mit über 200 Knoten (siehe: Freifunk in Mainz, Wiesbaden und Umgebung). Ohne diese Knoten, von Freiwilligen betrieben und bezahlt, sähe es in Wiesbaden mau aus.

CDU, SPD und Grüne waren für ein öffentliches WLAN. Da sollte es doch möglich sein, daß man dieses umsetzt. Aber nein, passiert ist fast nichts.

Fazit: machen wir einen winzigen, gerade noch sichtbaren, Haken dran.

Wiesbaden-App

Apps sind Software für Smartphones. Und von einer solchen Wiesbaden-App für Smartphones habe ich nie wieder etwas gehört.

Top-Level-Domain „.wiesbaden“

Davon habe ich erstmals im Wahlprogramm der CDU etwas gehört, danach aber auch nie wieder.

Schülerinnen und Schüler in einer digitalen Gesellschaft

Nun hat uns ja in 2020 diese Corona-Pandemie erwischt. Da wäre es schön gewesen, wenn man von 2016 bis 2019 diesen Punkt umgesetzt hätte. In Zeiten der Corona-Pandemie hätte man dann den Schulunterricht darauf aufbauen können, weshalb das heute gut laufen würde. Wie sagte vor etlichen Jahren ein Polit-Philosoph: Hätte, hätte, Fahrradkette.

Glasfaser

In den vergangenen 5 Jahren ist nichts derartiges geschehen. Zwar will die Telekom in 2021 jetzt in Wiesbaden in 2 Gebieten Glasfaser verlegen, aber dies ist eine geschäftliche Entscheidung des Unternehmens. Die DSL-Technik ist ausgereizt und somit muß das Unternehmen auf Glasfaser setzen. Dafür braucht man keine (Stadt)Politik.

Quelloffene, freie Software

Auch diese Forderung war schon mehrfach ein Thema dieses Blogs. Aber alle Vorstöße in diese Richtung wurden erfolgreich abgeblockt. Und so setzen wir weiterhin auf Software von Microsoft, .... (siehe: Bund: Microsoft-Kosten seit 2015 fast vervierfacht auf 178 Millionen Euro).

Behördennummer 115

Die Wahlperiode des Parlaments begann 2016. Nach 2 Jahren gab es dann einen Antrag der CDU im Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik: Behördennummer 115 vom 12.6.2018. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Als Erinnerung daran gab es, wieder 2 Jahre später, einen Antrag der Grünen: Servicenummer 115 auch in Wiesbaden. Ich kann Ihnen leider nicht sagen, ob und wie es damit weiterging.

Meldedaten

An wen wurden im Jahre 2020 meine (und Ihre) Daten weitergegeben? Wer hat solche Daten angefordert? Wissen Sie das?

Smart City

Schauen wir kurz in die Wikipedia und lassen uns den Begriff erläutern:

Definition

Smart City ist ein Begriff, der seit den 2000er Jahren von unterschiedlichen Akteuren in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Stadtplanung verwendet wird, um technologiebasierte Veränderungen und Innovationen in urbanen Räumen zusammenzufassen.

Quelle: Smart City in der Wikipedia

Auch zu diesem Gebiet sind mir keine Aktivitäten aus der Stadtpolitik bekannt.

Hackerangriffe

Sie finden Nachrichten über erfolgreiche Angriffe von aussen auf die Computer und Netze von Unternehmen und Verwaltungen in den Medien. Die folgenreichste Hackerattacke war die auf das Unternehmen Maersk: Hacker legen weltweit Firmen lahm. Angeblich mussten danach 45.000 Computer neu aufgesetzt werden. Auch die Uniklinik in Düsseldorf war vor ca. 5 Monaten angegriffen worden, erfolgreich: IT-Ausfall an der Uniklinik Düsseldorf . Ich könnte viele weitere Beispiele anführen.

Auch auf diesem Blog hatte ich auf Schwachstellen in Computersystemen hingewiesen (siehe meine Aufstellung in den Anmerkungen am Ende dieses Textes). Dies war vor 4 Jahren, und damals hatte es Monate gedauert, bis diese Lücke geschlossen wurde. Trotz der Forderungen im Programm der GRÜNEN war kein Problembewusstsein vorhanden.

Ich kann Ihnen leider nicht mitteilen, wie der Stand heute ist, da ich diese Frage nicht weiterverfolgt habe. Mir waren die damaligen Diskussionen zu nervig, was Sie auch an meinen Texten erkennen können.

PIWi

Über das Politische Informationssystem Wiesbaden (PIWi) können Sie sich hier informieren: Das neue Politische Informationssystem Wiesbaden (PIWi).

In der aktuell laufenden Wahlperiode wurde PIWi überarbeitet und neu gestaltet. Nach 2 Verschiebungen und mit Unterstützung externer Partner wurde PIWi in der neuen Form im Oktober 2018 gestartet.

An diesem Punkt können wir somit einen Haken dran machen.


Themen der letzten 5 Jahre

Themen aus dem Bereich IT standen nicht im Vordergrund der politischen Diskussionen. In den Diskussionen der letzten Jahre standen die Namen AWO, der frühere Oberbürgermeister Sven Gerich, Herr Ralph Schüler, Herr Ralph Kuffler, das Buch von Herrn Hetrodt, Jugendwerkstatt, ...... aber mir sind da bestimmt etliche Schlagworte entfallen.


Fazit

IT-Themen standen nicht im Fokus der Arbeit der Stadtverordneten. Auch der Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Netzpolitik beschäftigte sich mit allen möglichen Fragen, aber eher weniger mit IT-Themen, wie ein Blick auf die Tagesordnungen der Sitzungen dieser Wahlperiode zeigt. Und so wundert es auch nicht, daß nur wenige der in den Wahlprogrammen geäusserten Vorschläge realisiert wurden. Dabei zeigte die Corona-Pandemie auf, wie wichtig gut ausgebaute Netzwerke und Computersystem sind. Manch eine Aussage im Wahlprogrammen war halt doch nur eine Aussage vor einem Wahltermin.

Trotzdem sage ich: Bitte gehen Sie am 14. März wählen, sei es in Ihrem Wahllokal oder per Briefwahl. Und wählen Sie die Partei bzw. die Kandidaten danach aus, was Ihnen wichtig erscheint. Und für mich ist dies IT.


Mein(e) Fehler?

Habe ich einen Punkt übersehen? Oder einen Punkt aus dem Wahlprogramm einer Partei falsch bewertet?

Ich bin offen für Kritik. Sie können mir gerne eine Mail dazu schreiben. Für diesen Zweck gibt es einen Eintrag am rechten Teil des Bildschirms: "Sie können mir hier eine Mail schicken".


Nachtrag

Recycling ist in, Wiederverwendbarkeit von Produkten ist eine gute Sache.

Bei den Recherchen für diesen Text stolperte ich über diesen Text auf meinem Blog: Lasst 100 WLANs funken. Darin zitierte ich aus dem Wahlprogramm der SPD für die Kommunalwahl 2011, in dem die Einrichtung von öffentlichen WLANs an markanten Orten gewünscht wurde.

2011 war eine Wahl und WLANs wurden gefordert, 2016 war eine Wahl und WLANs wurden von allen grossen Parteien gefordert. Mal schauen, was in den Wahlprogrammen zur Kommunalwahl 2021 so drin steht. Und falls in der nun folgenden Wahlperiode wieder nichts geschieht, kann man die Forderung nach WLANs ja in der Kommunalwahl 2026 erneut stellen. Ich glaube, diese Forderung ist so gut, die kann man auch mehrfach verwenden.


Anmerkungen:
1) Hier finden Sie die Texte aus dem Jahr 2017: und dann endlich Erfolg: