Trotz der Pandemie findet das öffentliches Leben langsam wieder statt, wenn auch in eingeschränkter Form. Und so gibt es in Erbenheim seit einigen Wochen wieder einen Weinstand, mit Registrierung am Eingang, Maskenpflicht, grösserem Abstand, Desinfektionsmitteln usw. Dies alles ist heute möglich trotz einer Inzidenz von 86 (Stand: Freitag 27. 8.2021), sofern man ein Hygienekonzept vorlegt, das auch genehmigt wurde.
So sah es am Weinstand in Erbenheim an diesem Tag aus:
Der Weinstand wird betrieben von den Vereinen aus dem Ort. Und an diesem Freitag war dies die SPD Erbenheim, die sich um die Getränke kümmerte. Für das Essen sorgte die evang. Paulusgemeinde. Das Wetter spielte auch mit, da es, von einigen Tropfen abgesehen, nicht regnete, obwohl Regen vorhergesagt war. Und die Temperaturen waren trinkerfreundlich, denn der Weinstand begann um 17 Uhr bei 20 Grad und endete um 22 Uhr bei 16 Grad (2 oder 3 Grad mehr hätten es schon sein können). Und natürlich gab es an diesem Freitag WLAN:
Und das WLAN wurde durchaus genutzt, aber hauptsächlich wurde geschwätzt und dabei Wein getrunken. Auch die Kids hatten ihren Spaß mit den Gleichaltrigen am nebenan liegenden Spielplatz, wobei die Eltern sich dann mehr der Unterhaltung mit Bekannten widmen konnten.
WLAN am Weinstand
Wo sich Menschen treffen, da gehört ein WLAN hin. Sei es zum Zwecke der Kommunikation ("wann kommst Du? Wir sind schon da."), Zeigen von Bildern ("schau mal, wie süß mein Enkel ist") oder um Antworten auf wichtige Fragen ("wer hat nochmal die Musik zum Film 'Das Boot' komponiert?") zu finden.Und das WLAN wurde genutzt. Hier finden Sie eine Übersicht über die angemeldeten Nutzer im WLAN:
Gegen 15 Uhr begannen wir mit dem Aufbau, Tische und Bänke aufstellen und abwischen, Gläser einräumen, Spülmaschine starten, Schirme aufstellen, Getränkekarten verteilen usw. Und natürlich WLAN aufbauen und einschalten. Das alles endete dann kurz vor 22 Uhr, denn wir begannen mit Abbau und Aufräumen, dazu gehörte auch Abschalten des WLANs.
In der Spitze waren 21 Smartphones im WLAN-Netz angemeldet. Was die Menschen damit gemacht haben kann ich Ihnen nicht sagen, es geht mich auch nichts an. Und am Platz anwesend waren in der Spitze etwas mehr als 100 Personen, geschätzt.
Das WLAN wurde also durchaus genutzt.
Hardware
Eingesetzt haben wir die aus vergangenen Aktionen bewährte Hardware, also:- Router von TP-Link (TL WR1043N)
- Raspberry Pi 3B
- LTE-Stick von Huawei (E3372h)
- sowie Netzteile, div. Kabel für Strom, USB und Netzwerk
Im LTE-Stick steckte eine SIM-Karte von O2, die wir kostenlos erhalten haben.
Die Hardware kostet zusammen vielleicht 120€, inkl. der benötigten Kabel. Dazu kämen noch Lohnkosten für Aufspielen der Software, Aufbau und Abbau der Anlage am Weinstand, die aber bei dieser Aktion nicht anfielen. Sie sehen, alles nicht die Welt.
Auf Router und Raspberry lief die Software von Freifunk, die diese kostenlos zur Verfügung stellen. Und sie lief gut, ohne Probleme.
Grund der Aktion
Ich möchte mich wiederholen: Wo sich Menschen treffen, da gehört ein WLAN hin.Die Forderung nach einem WLAN an diesem Platz wurde bereits mehrfach gestellt, so auch im Ortsbeirat und in vergangenen Kommunalwahlen von mehreren Parteien. Nur getan hat sich nichts in dieser Frage. Nun kann man diese Forderung aufstellen, aber bei der Begründung tut man sich schwer. Man kann natürlich sagen, andere Orte haben das auch, aber ob es an diesem Platz einen Sinn macht und welchen, das kann man abstrakt schlecht begründen. Also haben wir einfach mal ein WLAN an diesem Platz angeboten und anschließend geschaut, ob und wie es genutzt wird.
Anhand der vorliegenden Zahlen können Sie jetzt entscheiden, ob ein WLAN an diesem Platz notwendig ist.
Stadtpolitik
Im Jahre 2015 gab es die erste Aktion Wein-LAN (nachzulesen hier: Ankündigung: Wein-LAN, Auswertung: Wein-LAN: eine Auswertung). Die Aktion am 27.8.2021 wurde zum neunten Mal durchgeführt, hier auf dem Blog finden Sie zu jeder Aktion eine entsprechende Auswertung.Die Stadtpolitik kann man damit nicht beeindrucken. Vor ca. 2 Jahren gab es ebenfalls einen Weinstand mit WLAN, wobei damals das Wetter besser war, somit mehr Personen am Weinstand waren und damit auch mehr Smartphones im WLAN angemeldet waren. Und zur Frage WLAN an diesem und vergleichbaren Orten und die Reaktion der Stadtpolitik auf diese Forderung hatte ich damals geschrieben: Da kannste ach em Ochs ins Horn petze.